Rebellin mit Herz (Buch - Gebunden)

Roman

5 Sterne

Rebellin mit Herz (Buch - Gebunden)

Roman

London, 1811: Lily Thomson wird gebeten, der vereinsamten Lady Henrietta Murray etwas Gesellschaft zu leisten. Die beiden Frauen sorgen für allerhand Wirbel und entdecken ihr Herz für die verarmten Kinder der Stadt. Auch der eigensinnige Earl of Kantley ist für Lily eine echte Herausforderung …

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

England, 1811: Auf Wunsch von Lady Henrietta Murray reist Lily Thomson nach London, um der vereinsamten Dame als Gesellschafterin beizustehen. Mit Lilys Unterstützung gelingt es Henrietta, in die Kreise des britischen Hochadels zurückzukehren. Doch ihr Auftreten bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch Kontroversen mit sich. Während Henrietta und Lily in der Aristokratie für Wirbel sorgen, entdecken sie gemeinsam eine Leidenschaft für die vernachlässigten Kinder an den Docks der Themse. In ihrem Bestreben, den verarmten Familien zu helfen, wählt Lily einen eher unkonventionellen Weg … Und dann tritt auch noch der charmante und eigenwillige Earl of Kantley auf den Plan, der Lily vor eine neue Herausforderung stellt.

 

Stimmen zum Produkt
  • 5 5
    „Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an völlig in seinen Bann gezogen. Er schenkt humorvolle und fröhliche Unterhaltung mit Tiefgang, weil er Leichtigkeit mit Ernsthaftigkeit verbindet und über Nächstenliebe spricht; die von Herzen kommt und Taten folgen lässt.“ Anna Hübner, annislesewelt (Instagram)

    „Eine junge Gesellschafterin mischt den Adelsstand auf und mausert sich zur 'Robina Hood'. Ganz nebenbei findet sie auch noch ihr männliches Gegenstück. Fesselnde und sehr unterhaltsame historische Lektüre, die den Leser an den Seiten kleben und bis zum Finale nicht mehr loslässt. Absolut empfehlenswert!"
    Leserstimme (alias Dreamworx)
Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783986950569
  • Auflage: 22.05.2024
  • Seitenzahl: 416 S.
  • Maße: 13,5 x 21,5 x 3,4 cm
  • Gewicht: 597g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

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Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Reise ins London im Jahre 1811

    Der historische Roman „Rebellin mit Herz“ von Elisabeth Büchle hat mir schöne Lesestunden ermöglicht. Wie von der Autorin gewohnt, konnte ich in diesem Roman komplett in die Geschichte abtauchen und mit den Protagonisten mitfühlen. Der Autorin ist es wieder einmal gut gelungen, die Gesellschaft der damaligen Zeit so darzustellen, dass ich besonders mit der ärmeren und armen Gesellschaftsschicht mitfühlen konnte, doch auch in den höheren Kreisen war nicht alles so, wie es auf den ersten Blick ausgesehen hat. Manche Szenen verliefen, wie ich sie mir gewünscht hatte, andere überraschend anders. An manchen Stellen hätte ich aus Neugierde am liebsten ein paar Seiten überblättert um zu sehen, wie es weitergeht, habe diese Spannung aber ausgehalten und wurde mit einem tollen Lesegenuss dafür belohnt.
  • 4/5 Sterne

    anders als erwartet, aber auf jeden Fall lesenswert

    England, 1811: Auf Wunsch von Lady Henrietta Murray reist Lily Thomson nach London, um der vereinsamten Dame als Gesellschafterin beizustehen. Mit Lilys Unterstützung gelingt es Henrietta, in die Kreise des britischen Hochadels zurückzukehren. Doch ihr Auftreten bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch Kontroversen mit sich. Während Henrietta und Lily in der Aristokratie für Wirbel sorgen, entdecken sie gemeinsam eine Leidenschaft für die vernachlässigten Kinder an den Docks der Themse. In ihrem Bestreben, den verarmten Familien zu helfen, wählt Lily einen eher unkonventionellen Weg … Und dann tritt auch noch der charmante und eigenwillige Earl of Kantley auf den Plan, der Lily vor eine neue Herausforderung stellt.

    Ich habe bisher nicht viel von Büchle gelesen. Dieses Buch wurde mir aber häufig weiterempfohlen und der Klappentext weckte meine Neugier.

    Der Schreibstil war sehr angenehm, flüssig und gefühlvoll. Die Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt. Hin und wieder gab es allerdings etwas langatmige und zähe Abschnitte. Die Dialoge waren amüsant und unterhaltsam.Die Charaktere waren interessant und facettenreich. Insbesondere Liily hat mir gut gefallen. Sie ist clever, willensstark, humorvoll und schlagfertig. Aber auch die Nebencharaktere waren mir sympathisch. Der christliche Glaube ist zaghaft und unaufdringlich in die Handlung eingewoben. Darüber hinaus spricht die Autorin spannende Themen an.

    „Rebellin mit Herz“ war anders als erwartet, aber auf jeden Fall lesenswert!
  • 5/5 Sterne

    Ein tolles Buch

    Rebellin mit Herz ist ein historischer Roman. Er spielt im Jahr 1811 in London. Lady Henrietta ist eine einsame Dame. Sie wünscht sich ein bisschen mehr Lebhaftigkeit in ihrem Leben und beschließt daher, eine neue Gesellschafterin nach London zu holen. Lily Thomson, die Tochter eines Pastors, kommt aus einem malerischen Küstenstädtchen. Lily ist jung und hat eine schlagfertige und offene Art. Lady Henrietta lernt Lily per Zufall kennen und entscheidet sich dafür, Lily als Gesellschafterin einzustellen. Auf Wunsch von Lady Henrietta reist Lily nach London und stellt Henriettas Leben auf dem Kopf.

    Lily geht mit offenen Augen durchs Leben und so fallen ihr bald die vernachlässigten Kinder an den Docks der Themse auf und sie entschliesst sich, ihnen zu helfen. Doch das ist das nicht so einfach wie gedacht. Lily ist vielen Gefahren ausgesetzt, doch lässt sie sich nicht kleinkriegen. Sie setzt alles auf das Spiel, um bedürftigen Menschen zu helfen. Währenddessen tritt der Earl of Kantley in ihr Leben. In seiner Schlagfertigkeit und seinem unkonventionellem Auftreten steht er Lily in nichts nach. Das stellt Lily vor ganz neue Herausforderungen. Durch Lilys unermüdliche Bemühungen den armen und kranken Familien zu helfen, stoßen sie auch an finanzielle Grenzen. Leider bekommen Henrietta und Lily keine Unterstützung aus der wohlhabenden Adelsgesellschaft. So geht Lily ungewöhnliche Wege, die risikoreich sind und somit auch ihr Gewissen belasten

    Der Schreibstil ist sehr gut und das Buch lässt sich wunderbar lesen. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut. Dieser Roman hat mir humorvolle und tiefgehende Lesestunden geschenkt. Der christliche Glaube ist subtil mit eingeflochten. Ich kann das Buch sehr empfehlen!
  • 5/5 Sterne

    Ein absolutes Jahreshighlight

    Mit diesem Buch hat Elisabeth Büchle mich absolut begeistert. Bereits der Prolog hat mich total gepackt und ich konnte das Buch ab der ersten Seite kaum noch aus der Hand legen.

    Die Geschichte ist spannend, ernst, humorvoll und leicht, alles zugleich. Die Mischung aus allem ist einfach nur perfekt. Die Autorin hat wirklich ein sehr gutes Gefühl dafür, was die Geschichte in welchem Moment genau gebrauchen kann und schafft es jedes Mal, eine wunderbare Harmonie zu schaffen.

    Auf der einen Seite hat man die große Schere zwischen Armut und Reichtum, das Leid in den Arbeitervierteln, die scheinbar wirkungslosen Versuche zu helfen, die gesellschaftlichen Konventionen, auf der anderen Seite die Hoffnung, die Dynamik zwischen den Charakteren, Gefühle und lustige Momente. Es gab wirklich keinen Moment, an dem die Qualität der Geschichte für mich abgenommen hat.

    Wahnsinnig gut haben mir die Charaktere gefallen, besonders Lily, Henrietta und Marvin. Henrietta hat mich mit ihrem Charakterwandel sehr beeindruckt, von einer stillen und einsamen Frau zu einer starken Frau, die sich für das Leid anderer einsetzt, egal, was die Gesellschaft davon hält. Auch Lily habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist eine sehr aufgeweckte Person, die den londoner Adel sofort aufmischt und sich nicht so verhält, wie es von einer Person ihres Standes erwartet wird. Ihre humorvolle Art hat mich einige Male zum Lachen gebracht, besonders ihre Wortgefecht mit Marvin, Lord of Kantley. Die Dynamik hat wunderbar gepasst und ich habe mich auf jede Begegnung der beiden total gefreut.
    Marvin ist auch ein ganz toller Charakter. Ebenso wie Lily und Henrietta interessiert auch er sich nicht sonderlich viel für die gesellschaftlichen Konventionen und macht sein eigenes Ding. Würde ich eine Liste über Lieblingscharaktere führen, stände er vermutlich sehr sehr weit oben.

    Auch der christliche Glaube wurde in diesem Buch schön mit eingebracht, für meinen Geschmack hätte es aber ruhig noch ein Bisschen mehr sein können.

    Die Autorin hat es mit dieser Geschichte geschafft, mich zum Weinen und zum Lachen zu bringen, ich habe jede einzelne Seite geliebt und würde das Buch am liebsten direkt noch einmal lesen. Eine ganz klare Leseempfehlung!
  • 4/5 Sterne

    Rebellische Nächstenliebe

    „Rebellin mit Herz" aus der Feder der beliebten Autorin Elisabeth Büchle ist im Mai 2024 bei Gerth-Medien erscheinen.

    Bereits das ausdrucksstarke Cover hat mich beim ersten Augenkontakt völlig in Bann gezogen und ich war sehr gespannt auf diesen neuen Roman.

    Abgetaucht in das London des frühen neunzehnten Jahrhunderts hat mir diese Mischung aus Historie, Krimi und Liebesgeschichte wunderbare Lesestunden geschenkt.

    Mit dem Charakter der natürlichen und direkten Lilly Thompson , die auf Wunsch von Lady Henrietta als Gesellschafterin in die eher staub trockene und zurückhaltende Adelsgesellschaft eintritt, hat Elisabeth Büchle eine wunderbare Protagonistin geschaffen.
    Als sie die andere Seite Londons kennenlernt, in der das tägliche Elend, Menschen an den Rand der Verzweiflung treibt, ist ihr Kampfwille geweckt.
    Mit Herzblut setzt sie sich für ein menschenwürdiges Leben an den Docks ein und bekommt Lady Henriettas Rückendeckung und Hilfe.

    Die Begegnung mit Lord Kantley allerdings bringt Lillys Leben durcheinander. In seiner Schlagfertigkeit und seinem unkonventionellem Auftreten steht er Lilly in nichts nach.

    Doch Lillys unermüdliche Hilfsbemühungen um das Leben der am Existenzminimum kranken und verarmten Familien stößt an ihre wie auch Lady Henriettas finanzielle Grenzen. Ihre Appelle an die wohlhabende Adelsgesellschaft verlaufen im Leeren, da den Damen des Hochadels durch die patriarchische Gesellschaftsordnung keine finanziellen Befugnisse zugestanden werden.

    So geht Lilly ungewöhnliche Wege, die nicht nur risikoreich und am Rande der Legalität sondern auch ihr Gewissen in Konflikt bringen...

    Mein Fazit:
    Ein Roman, der mit Historie, Spannung, Romantik, wunderbaren Protagonisten und sympathischen Nebenfiguren überzeugt.
    Der Schreibstil ist fließend, die Dialoge sind humorvoll und schlagfertig in Szene gesetzt. Die Handlung ist kontrastreich und wechselt zwischen ernsten und lockeren Szenen.
    Der christliche Glaube ist wie ein feiner Faden eingeponnen.
    Es macht Spaß die emotional starke Geschichte mit allen Höhen und Tiefen zu verfolgen, um dann nach vielen Wendungen mit einem unerwarteten Ende überrascht zu werden.
  • 5/5 Sterne

    Eine wunderbar kurzweilige, spannende, abwechslungs- und ereignisreiche Lektüre, die sowohl zum Lachen verführt, als auch zum Nachdenken anregt.

    Elisabeth Büchle entwirft eine lebendige Geschichte im historischen London des 19. Jahrhunderts über Nächstenliebe, Großherzigkeit und tätige Hilfsbereitschaft, die den Leser atemlos folgen lässt und sämtliche Gefühlsregungen in ihm hervorruft. Ich habe gelacht und geweint, geschmunzelt und vor Wut die Fäuste geballt. Das Leid und die erlebte Ungerechtigkeit der armen Bevölkerung erschrecken, während das Desinteresse der High Society sprachlos macht und die selbstlose Aufopferungsbereitschaft von Lily und Henrietta gleichzeitig Bewunderung, Mitgefühl und Verzweiflung aufkommen lässt.

    Die Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet: Lily ist wild, mutig, forsch und ihre Beweggründe und Handlungen sind nachvollziehbar. Henrietta, zu Beginn ein stilles Mauerblümchen, entwickelt sich zur stolzen Dame, die Lily in ihrer Rolle als Titelheldin ebenbürtig ist. Auch sie ist eine "Rebellin mit Herz", wenn auch nicht so vordringlich. Lord Kantley hat es indes auf die Liste der Top 5 meiner Bookboyfriends geschafft und aufgrund seines Humors Mr Darcy einen Platz nach hinten verdrängt.

    Auch viele weitere (Neben-)Figuren wecken die Sympathie des Lesers, quer durch alle Gesellschaftsklassen: Vom Adel über dessen Dienerschaft, bis hin zu den ärmsten Familien an den Docks.

    Sprachlich ist der Roman schwungvoll und die spitzen Wortduelle zw. einzelnen Figuren sind grandios. Das Setting ist authentisch, auf ausschweifende Beschreibungen hingegen verzichtet die Autorin. Zugleich schafft sie es wunderbar, den Kontrast zw. den einzelnen Schauplätzen darzustellen und allein dadurch Emotionen beim Leser zu wecken.

    Überhaupt sind es die kleinen Finessen, die diesen Roman für mich zu etwas Besonderem machen: Bspw. Lilys Vorliebe für die Kleiderfarbe grün (warum ich das so amüsant finde, müsst ihr selber lesen) oder der Hinweis auf die Veröffentlichung von Jane Austens Debütroman in jenem Jahr.

    Der christliche Glaube ist unaufdringlich, aber aussagekräftig in die Geschehnisse eingewoben, hätte aber m.E. ruhig noch mehr Raum erhalten können.

    Ich kann diesen Roman von ganzem Herzen empfehlen.
  • 5/5 Sterne

    Unrecht tun, um der Gerechtigkeit willen

    Lily weiß genau, was sie will. Die Pfarrerstochter hatte das Privileg eine gute Schulbildung zu genießen, etwas, was im 19. Jahrhundert vielen Mädchen nicht vergönnt war. Als der Wildfang in ihrem Wohnort an der Küste sich einen mündlichen Schlagabtausch mit ihrem Schulkameraden liefert, wird sie von Lady Henrietta überhört. Diese ältere alleinstehende Frau ist begeistert von Lilys Witz und Lebensfreude. Schnell setzt sie ihren neuen Plan um: Lily wird ihre Gesellschafterin.

    Das Leben in London ist ganz anders als alles, was Lily kennt. Sie begleitet Lady Henrietta auf rauschende Bälle. Sie ist umgeben von Reichtum und Opulenz. Doch auf der anderen Seite erlebt sie auch die Welt der Armen an den Ufern der Themse. Sie kann es nicht begreifen, dass auf der einen Seite so verschwenderisch gelebt und gefeiert wird, auf der anderen Seite aber Frauen und Kinder nicht das Nötigste zum Leben haben.

    Zusammen mit Henriette beschließt sie zu helfen, wo sie nur kann. Allerdings reichen ihre finanziellen Mittel nicht, und ihre weibliche Bekanntschaften dürfen nicht selbst über ihr Vermögen verfügen. Allmählich reift ein Plan heran, wie ein kleiner Ausgleich geschaffen werden kann.

    Dieses spannende Buch begeistert mit Charakteren, die lebendig werden und ans Herz wachsen. Ihre Emotionen, ihr Mitgefühl, und auch ihr Humor werden gut wiedergegeben. Auch wenn die Geschichte vor zwei Jahrhunderten in einem anderen Land spielt, sind die angesprochenen Themen auch für uns heute aktuell, zum Beispiel das Verhältnis zwischen arm und reich, die christliche Aufforderung, Not zu lindern, das Warten auf Gottes Wegweisung und der Wunsch nach Vergebung und Wiedergutmachung. Die Liebesgeschichte steht nicht im Vordergrund, ist aber gut nachvollziehbar und angenehm zu lesen. Einzig einige Wiederholungen und Längen am Anfang stören, doch die Geschichte ist bald so spannend, dass es sich definitiv lohnt weiterzulesen.

    Fazit: Ein historischer Roman über einen ungewöhnlichen Plan, um große Not unter der armen Bevölkerung Londons im 19. Jahrhundert zu lindern. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Romane lieben!
  • 4/5 Sterne

    Elisabeth Büchle: Rebellin mit Herz

    Lady Henrietta beschließt nach sehr langer Zeit der Zurückgezogenheit, mehr Leben in ihr Leben zu lassen – die neue Gesellschafterin Lily kommt ihr da sehr recht. Lebhaft und mit dem Herz am rechten Fleck holt sie Henrietta aus ihrer langweiligen Reserve und die beiden Damen mischen alsbald den britischen Hofadel auf. Doch ihre Herzen schlagen nicht für Prunk, Glamour und verlogene Oberflächlichkeiten. Vielmehr keimt bei ihnen die Saat der Nächstenliebe, die sich immer mehr auswächst und liebevolle, wenngleich unkonventionelle Blüten, wenn es darum geht, den Armen, die gar nicht so weit weg von den Reichen leben und vegetieren, zu helfen und sich solidarisch mit ihnen zu zeigen.

    Entgegen aller Widerstände und Einwände finden Henrietta und Lily eine Möglichkeit, für wenigstens etwas mehr Gerechtigkeit zu sorgen, wenngleich sie dabei auf einer äußerst dünnen, scharfen Kante der Moral wandeln. Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel, aber der Wunsch, ihre Nächstenliebe auszuleben und spürbar zu machen war größer als das Gewissen rein zu halten, und eine andere Möglichkeit zu helfen, haben die beiden „Robina Hoods“ nicht gesehen. Dabei wäre es im Nachhinein so einfach gewesen, anders zum Ziel zu kommen.

    Ich bin trotz einiger Längen durch diesen Roman geflogen – voller Entsetzen durch die Passagen der oberflächlichen vermeintlichen Elite der Gesellschaft, voller Anspannung und mit klopfendem Herz durch jene, in denen Henrietta und Lily ihrem helfenden Anliegen nachgehen, das so manche Gefahren birgt. Auf beiden Seiten des Lesens herrschte bei mir das Entsetzen. Ich werde es nie begreifen, wie man derart darauf erpicht sein kann, den Schein zu wahren, Oberflächlichkeiten zu pflegen und dabei die Leute niederen Vermögens zu Menschen zweiter Klasse zu degradieren. Glücklicherweise sind nicht alle so, wie unsere beiden Robina Hoods es beweisen – und im späten Verlauf des Romans ihre Saat in so manch liebevolles Herz legen. Entsetzen verspürte ich aber auch im Kreise der Armen, die von mancher Pein geplagt dennoch oft guten Mutes durch ihr Leben gehen.

    Die Autorin hat die grausame Schere der Gesellschaft gut eingefangen und inspiriert, mit offeneren Augen durch die Welt zu gehen, in prekären Situationen nicht wegzuschauen, sondern einen Weg des Helfens zu suchen – im Idealfall einen legalen. ;-)
    Der christliche Aspekt zieht sich sanft durch den gesamten Roman, spricht unaufdringlich und gleichermaßen aufrüttelnd die Sprache der Nächstenliebe.

    Fazit:
    Ich bin trotz einiger Längen durch das Buch geflogen und mochte die interessanten Figuren mit ihren Entwicklungen und zarten Liebesbanden, die Nächstenliebe als roter Faden, war gepackt vom schockierenden Reich-Arm-Gefälle, der daraus resultierenden unkonventionellen Idee sowie der unerwarteten Wende am Schluss.
  • 5/5 Sterne

    Spannende und humorvolle Unterhaltung mit Tiefgang

    Ich habe beim Lesen dieses Buches oft geschmunzelt, viele verbale Auseinandersetzungen der Protagonisten waren sehr humorvoll und amüsant. Es gab zudem ausreichend Spannung, vor allem aber Tiefgang. Nächstenliebe und Mut sind zentrale Themen. Ausbrechen aus vorgegebenen Bahnen, Veränderungen bewirken, die Augen vor der Not anderer nicht verschließen. Der neue historische Roman von Elisabeth Büchle spielt 1811 in London. Während die edlen Damen und Herren des Hochadels sich auf Festen vergnügen, ihren Reichtum auf Bällen zur Schau stellen, während sich ihre unverheirateten Töchter in Szene werfen, um einen Ehemann zu finden, denn niemand will als "alte Jungfer" auf dem Abstellgleis landen und bemitleidet werden.
    Lady Henrietta, inzwischen 50, musste leidvoll, erfahren, wie es ist unverheiratet geblieben zu sein. Sie hatte daher viele Jahre zurückgezogen gelebt. Nun aber hat sie die lebenslustige Gesellschafterin Lily Thomson engagiert, die nicht nur in ihr Leben wieder viel Wind bringt. Lily, die als Tochter eines Pfarrers abgeschieden in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist, ist einerseits fasziniert von London, anderseits will sie aber auch die Schattenseiten der Großstadt sehen. Als sie dann die katastrophalen Zuständen der Menschen, die im Hafenviertel Londons leben, mit eigenen Augen sieht, versucht sie alles, um ihnen zu helfen. Doch Lilys Bitten um finanzielle Unterstützung stößt auf taube Ohren beim Hochadel. Die Not der Menschen lässt Lily aber nicht los, sie findet einen anderen Weg, um zu helfen. Doch der ist nicht nur unkonventionell, sondern auch gefährlich und Lily drohen hohe Strafen, falls sie entdeckt wird. Lily ist anders als andere Frauen ihrer Umgebung, und das fällt auch dem jungen Earl of Kantley auf. Mit ihm führt Lily so manch einen -für den Leser- sehr amüsanten Disput . Ihre Gefühle lassen sich nicht verleugnen, doch ihr Standesunterschied ist eine zu große Hürde.

    Ein Roman, bei dem es Spaß gemacht hat ihn zu lesen, der berührt, der nachdenklich macht. Ein weiblicher Robin Hood trifft auf eine verknöcherte Gesellschaftsschicht und mischt dabei so einiges (zum Guten) auf.
  • 5/5 Sterne

    Praktische Nächstenliebe auf ungewöhnliche Art

    Im Jahr 1811 lädt Lady Henrietta Murray, eine vereinsamte Dame in den Kreisen des britischen Hochadels, die junge Pfarrerstochter Lily Thomson als ihre Gesellschafterin nach London ein.
    Dort angekommen bringt sie frischen Wind ins Haus von Lady Murray und in die gesamte Londoner Aristokratie. Lily hat eine exzellente Schulbildung genossen und war durch Einladungen auf Bälle des Landadels mit gesellschaftlichen Konventionen vertraut. Als Mädchen vom Lande widersetzt Lily sich dann aber einigen der damals im Hochadel vorherrschenden, strengen gesellschaftlichen Zwängen und ermutigt durch ihr Handeln auch Lady Murray diese Zwänge für sich neu zu überdenken.
    Mehr oder weniger durch Zufall entdecken Lily und Lady Henrietta die Hilfsbedürftigkeit der Menschen an den Docks der Themse. Leider sind ihrer beider Geldmittel nicht ausreichend für das viele Leid dort und so beginnt Lily auf unkonventionelle Art und Weise für mehr Geld zu sorgen. Dass das ganze sehr gefährlich ist und für sie mit Gefängnis oder noch schlimmerem enden könnte, wenn man sie entdecken würde, verdrängt lange erfolgreich.
    Zunehmend schwieriger fällt es ihr, als die Bekanntschaft mit dem charmanten und eigenwilligen Earl of Kantley Gefühle in ihr hervorruft, von denen sie völlig überrascht ist. Die beiden liefern sich immer wieder nette Wortduelle, die mich als Leser oft haben schmunzeln lassen.
    Die gesamte Geschichte ist sehr liebevoll erzählt und nimmt von Seite zu Seite immer mehr an Spannung zu. Mit diesem Buch ist Elisabeth Büchle ein wundervoller historischer Roman gelungen, der nicht nur leicht und spannend zu lesen ist, sondern den Leser auch berührt und ganz neu über praktische Nächstenliebe nachdenken lässt.
    Das Buch beinhaltet alles, was ein gutes Buch haben sollte: Liebe, Spannung, ein tolles, historisches Setting, überzeugende Charakter, Vergebung und christlicher Glaube.
    Ich kann dieses Buch jedem der Spaß am Lesen hat sehr empfehlen. Es besteht allerdings die Gefahr, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag und die eine oder andere Nacht eventuell etwas kürzer wird.
  • 5/5 Sterne

    Wie weit kann man in der Nächstenliebe gehen

    Elisabeth Büchle entführte mich mit diesem Buch ins 19. Jahrhundert, genauer gesagt ins Jahr 1811. Dort begegnete ich den faszinierenden Charakteren: Lily, Lady Henrietta, James und Marvin. Doch im Vordergrund der Geschichte steht Lily.

    Lily, die Tochter eines Pastors, kommt aus einem malerischen Küstenstädtchen. Sie ist jung, wunderschön und schlagfertig. Lady Henrietta, eine adlige Dame in ihren Fünfzigern, verbringt den Großteil des Jahres in London. Zufällig lernt sie Lily kennen und ist sofort von ihr angetan. Kurze Zeit später engagiert sie Lily als ihre Gesellschafterin. In London wird Lily mit den riesigen Standesunterschieden konfrontiert und erkennt schnell, dass die Nobility nicht bereit ist, zu helfen. Entschlossen setzt sie einen gewagten Plan in die Tat um...

    In diesem Buch thematisiert Elisabeth Büchle auf meisterhafte Weise die Themen Nächstenliebe, Gutes tun und ob es gerechtfertigt ist, dafür Unrecht zu begehen. Dabei verwebt sie unaufdringlich christliche Aspekte in die packende Geschichte. Dieses Buch hat mich von Anfang an begeistert, ließ mich an vielen Stellen schmunzeln und vor Spannung den Atem anhalten. Als ich das Buch beendet hatte, wünschte ich mir, noch länger in dieser tollen Geschichte verweilen zu können, um zu erfahren, wie es dem ein oder anderen Charakter weiter ergeht.

    Dieses Buch bekommt von mir eine uneingeschränkte und von Herzen kommende Empfehlung!
  • 5/5 Sterne

    Absoluter Lesegenuss!

    Sie hat es wieder getan! Mit ihrem neuesten Roman "Rebellin mit Herz" hat sie mich erneut fesseln können und mir das reinste Lesevergnügen beschert!

    Diesmal entführt sie uns ins London von 1811, wo wir Lily Thomson - eine junge, wunderschöne und intelligente Frau mit einem großen Herzen - kennenlernen. Diese soll auf Wunsch von Lady Henrietta Murray - einer "alten Jungfer" und Dame des britischen Hochadels - fortan bei ihr als Gesellschafterin angestellt sein. Die zwei Frauen freunden sich schnell an und es dauert nicht lange, bis Lady Henriettas Leben durch die junge Dame neuen Schwung bekommt. Dies hat auch zur Folge, dass sie wieder auf Veranstaltungen des britischen Hochadels erscheint und wieder öfters in deren Kreisen verkehrt.

    Doch als eines Tages plötzlich ein kleiner Straßenjunge vor ihre Kutsche läuft ändert sich alles ... denn durch ihn kommen sie hautnah in Kontakt mit den Ärmsten der Armen Londons und was sie sehen, können sie nicht mehr vergessen. Jemand muss diesen vernachlässigten Kindern an den Docks der Themse und den armen Familien helfen.

    Für Lily und Henrietta ist klar: Sie werden alles in ihrer Macht stehende tun, um diesen Menschen zu helfen... koste es, was es wolle...

    Spannend geschrieben, mit Charakteren die man einfach mögen muss... so war es nicht verwunderlich, dass ich auch diesen Roman von Elisabeth Büchle wieder verschlungen habe.

    Man fliegt nur so durch die Seiten, während man mit Lily, Henrietta und James durch die Ballsäle der Londoner Oberschicht, als auch die dreckigsten und ärmsten Ecken Londons streift. Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten... Schicksale, die einen zutiefst berühren und mittendrin eine Frau, die bereit ist, alles zu geben um in dem Leben der verarmten Familien einen Unterschied zu machen.

    Dazu kommt noch der äußerst charmante und mir extrem sympathische Marvin - Earl of Kantley - dessen Beziehung zwischen Lily und ihm vom ersten Moment an für Knistern und auch viele Lacher (die zwei sind einfach köstlich zusammen...) sorgen. Alles in allem wieder ein total gelungener Roman, den ich sehr gerne gelesen habe! ❤️
  • 5/5 Sterne

    historischer Roman über gelebte Nächstenliebe

    Der neuste Roman von Autorin Elisabeth Büchle trägt den Titel "Rebellin mit Herz". Als gebundene Ausgabe ist das Buch mit insgesamt 416 Seiten im GerthMedien-Verlag Ende Mai diesen Jahres erschienen. Bereits das Coverbild wirkt geheimnisvoll und verspricht eine spannungsgeladene Geschichte. Handlungsschauplatz und -zeit kann man schon hier erahnen: Die Gassen Londons im Jahre 1811.

    Auf Wunsch von Lady Henrietta Murray reist Lily Thomson nach London, um der vereinsamten Dame als Gesellschafterin beizustehen. Mit Lilys Unterstützung gelingt es Henrietta, in die Kreise des britischen Hochadels zurückzukehren. Doch ihr Auftreten bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch Kontroversen mit sich. Während Henrietta und Lily in der Aristokratie für Wirbel sorgen, entdecken sie gemeinsam eine Leidenschaft für die vernachlässigten Kinder an den Docks der Themse. In ihrem Bestreben, den verarmten Familien zu helfen, wählt Lily einen eher unkonventionellen Weg…! Und dann tritt auch noch der charmante und eigenwillige Earl of Kantley auf den Plan, der Lily vor eine neue Herausforderung stellt... (Klappentext)

    Mein Fazit: Nachdem ich bereits durch die Lektüre des historischen Romans 'Die Magd des Gutsherrn' das Schreib- und Erzähltalent der Autorin Elisabeth Büchle kennenlernen und erleben durfte, war ich nun natürlich umso gespannter auf ihr neustes Buch. Und was soll ich sagen? Auch dieses hat mich wieder sehr gut unterhalten und fesseln können!

    Die Schauplätze der Handlungsgeschichte werden von der Autorin sehr authentisch beschrieben. Die Kluft zwischen Arm und Reich, den glänzenden Adelshäusern und den armen Gassen Londons, gelingt ihr anschaulich in Worte zu fassen. Auch die Schilderungen und Charakterisierungen der einzelnen Figuren ist durch und durch nachvollziehbar. Protagonistin Lily entwickelt sich schon bald zu einer 'weiblichen Robin Hood'. Ihr eigenwilliger Charakter wurde dem Leser schon mit den ersten Kapitelseiten bewusst gemacht. Schlagfertige Dialoge sind definitiv ihre Stärke. In London wird sie schon bald auf die Not der ärmeren Wohngegenden im Hafenviertel aufmerksam. So gut es ihr möglich ist, möchte sie helfen. Doch nicht nur das: Vielmehr versucht die junge starrköpfige Frau auch andere mit 'ins Boot zu holen' und auf die Notlage innerhalb der Gesellschaft aufmerksam machen. Eine Romanfigur, welche durchaus eine Vorbildsfunktion zugeschrieben werden kann! Im Laufe der Handlung wird nicht nur Lily sondern auch der Leser vor die große Frage nach Recht und Unrecht gestellt, gerade wenn es darum geht, das Gesetze übertreten werden, um Mitmenschen zu helfen. Die Thematik der Nächstenliebe wird im Roman deutlich in den Mittelpunkt gestellt.

    Die ein oder andere überraschende Wendung innerhalb der Handlungsgeschichte lassen "Rebellin mit Herz" zu einer fesselnden Lektüre werden. Ein Spannungsbogen zieht sich kontinuierlich durch die ganzen 416 Seiten. Als unterhaltsam habe ich dabei die teils sehr hitzigen und taffen Dialoge zwischen Protagonistin Lily und dem Earl von Kantley, Marvin, wahrgenommen. Diese Szenen haben mir doch das ein oder andere Mal ein Grinsen ins Gesicht gezaubert.

    Gerne fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung meinerseits.
  • 5/5 Sterne

    Toller historischer Roman

    London, 1811: Lady Henrietta Murray hat sich mit Lily Thomson eine ganz besondere Gesellschafterin ins Haus geholt. Die vereinsamte Dame erhofft sich durch die junge Frau etwas mehr Abwechslung in ihrem eintönigen Alltag – und die soll sie auch bekommen!
    Doch während Lady Henrietta hin und weg ist von Lily, wird sie in Adelskreisen eher kritisch beäugt. Eine Ausnahme ist Marvin, Earl of Kantley, der auch hin und wieder aus der Reihe tanzt, was die Gepflogenheiten der High Society angeht.
    Als Lily dann auf die Idee kommt den Familien im berüchtigten Hafenviertel zu helfen und dabei tatkräftig mit anzupacken wird das nicht gerade positiv aufgenommen.
    Ihre Bitte um Spenden stößt weitestgehend auf taube Ohren. Um dennoch die nötigen Ressourcen zur Hand zu haben, muss sie sich etwas einfallen lassen…

    Ich habe mich so sehr auf diesen neuen historischen Roman von Elisabeth Büchle gefreut und wie erwartet wurde ich nicht enttäuscht! Die Autorin hat es wieder einmal geschafft mich von der ersten Seite an hervorragend zu unterhalten und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

    Lily Thomson war mir mit ihrer aufgeweckten und humorvollen Art von Anfang an super sympathisch. Auch die Beschreibung von Lady Henrietta hat mich total abgeholt und ich konnte mir die ältere Dame mit neu erwachter Abenteuerlust sehr gut vorstellen.
    Beide Frauen machen eine tolle Entwicklung durch und sorgen immer wieder für eine Überraschung.
    Sehr amüsant waren die regelmäßigen Wortgefechte zwischen Lily und Marvin. Mal humorvoll, mal tiefgründig, hat es Elisabeth Büchle hier wieder einmal geschafft tolle Dialoge zu schreiben, die ich in ihren Büchern so gerne mag!

    Die Autorin macht durch die Geschichte auf verschieden Herausforderungen der damaligen Zeit aufmerksam, so z.B. die großen Unterschiede der sozialen Schichten und die damit einhergehende Armut einfacher Arbeiterfamilien, sowie die sehr beschränkten Rechte und Mittel von Frauen in Adelskreisen. Man lernt sowohl den Prunk und Reichtum der englischen High Society kennen, wie auch die menschenunwürdigen Verhältnisse der Familien an den Docks.

    Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Art und Weise wie die Autorin den Glauben in die Geschichte mit eingewoben hat und die Frage, ob es notwendig oder hilfreich ist, nach Gottes Willen im eigenen Leben zu fragen – und was es auch bedeuten kann, wenn man es eben nicht tut. Genauso auch die Frage, ob wir geduldig sein können Gottes Handeln abzuwarten, statt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Aber auch die Nächstenliebe und Vergebung nehmen einen wichtigen Teil der Handlung ein.

    Ich kann das Buch von ganzem Herzen empfehlen und bin mal wieder absolut überzeugt von dem neuen Büchle-Roman!
  • 5/5 Sterne

    Herrlich unterhaltsam und spannend!

    Ich mag Bücher, in denen Frauen etwas aus der Reihe des jeweiligen gesellschaftlichen Verhaltenskodex tanzen und etwas rebellisch sind, das Herz jedoch am rechten Fleck haben. Um genau so eine Geschichte handelt es sich beim neusten Roman von Elisabeth Büchle. Einmal in die Hand genommen, möchte man das Buch erst nach dem endgültigen Fertiglesen weglegen.

    Der Leser wird nach England in das Jahr 1811 versetzt und hineingesogen in die Geschichte von Lily Thomson, die von einer vereinsamten Lady als Gesellschafterin eingestellt wird, um dieser zu helfen, wieder in die Kreise des britischen Hochadels einzufinden. Dabei bringt Lily ordentlich frischen Wind in Lady Henriettas Leben, aber auch einige Zusammenstöße und Auseinandersetzungen, vor allem mit der feinen gehobenen Gesellschaft. In all dem entdeckt Lily auch noch die Not der an den Docks der Themse lebenden Kinder und sie kann nicht anders, als ihnen helfen zu wollen. Trotz aller Bemühungen, die Adligen auf die Armut und Not dieser benachteiligten Familien hinzuweisen und an deren Spendenbereitschaft zu appellieren, stößt Lily auf eher taube Ohren. Sie schmiedet einen Plan, der sie immer weiter in Schwierigkeiten zieht…
    Zugleich trifft sie immer häufiger auf den äußerst gut aussehenden und charmanten, aber auch eigenwilligen Earl of Kantley, der Lily durchaus in ihrer Schlagfertigkeit und ihrer unkonventionellen Art ähnlich ist und ihr den Kopf zu verdrehen scheint. Was wird sie in all dem „Schlamassel“ UND mit ihren Gefühlen tun?

    Elisabeth Büchle schreibt einfach grandios. Mit diesem Buch ist ihr eine wunderbare, äußerst unterhaltsame und charmante Geschichte gelungen. Ich mochte die Protagonisten so so gerne - Lily, mit ihrem ganz eigenen Kopf und ihrem eigenwilligen Charakter, die sich nicht in eine vorgefertigte Schablone pressen lässt; die die Stimme ihres Herzens lauter sprechen lässt als die Stimme der Gesellschaft mit ihren unzähligen Regeln; die die Not anderer sieht und so gut es geht, helfen möchte. Das hat mich total beeindruckt. Auch der Earl von Kantley, Marvin, ist ein gelungener Charakter, der ein bisschen wie Lily ist, nur in männlicher Person. Er handelt jedoch bedachter, trotzdem schert er sich auch nicht wirklich darum, was nun in der feinen Gesellschaft angebracht ist und was nicht (er kann es sich ja auch eher leisten, hat er doch einen hohen Rang inne und ist zudem ein Mann).

    Ich mag es, dass die Autorin mehrere Themen auf eine leichte und schöne Art und Weise miteinander verbindet: Da wäre u.a. das Thema um die Rollen und Funktionen der Geschlechter (mehrfach wird im Buch erwähnt, dass Frauen nach der Heirat keine große Handhabe darüber hatten, wohin das Geld des Gatten fließt und sie überhaupt nicht wirkliches Mitspracherecht in wichtigen Angelegenheiten hatten), dann das Thema der großen Unterschiede der sozialen Schichten (das prunkvolle Leben des Adels und die Armut der unteren Schichten) und nicht zuletzt die Frage nach dem Willen Gottes im eigenen Leben. Lily erkennt erst recht spät, dass sie in ihrem ganzen Vorhaben nie nach Gottes Willen und Plan gefragt hat, ja nicht mal nach seinem Segen. Hätte er einen anderen Weg gewählt, um den Armen zu helfen? Ich finde, dass dieser Aspekt wirklich schön und unaufdringlich in den Roman eingearbeitet und zu einer wichtigen Message wurde.
    Die Liebesgeschichte stand nicht so sehr im Vordergrund, sondern entwickelte sich ganz unterschwellig und fein, aber recht knisternd und aufregend zwischen den Hauptfiguren. (Ein bisschen erinnerte es mich an Pride and Prejudice)

    „Rebellin mit Herz“ ist ein großartiger Roman der Heiteres mit Ernstem verbindet und vor allem zu Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft ermuntern. Ich habe das Lesen sehr genossen.
  • 5/5 Sterne

    Miss Robin Hood kämpft für die Armen in London

    England, 1811: Lily Thomson wird von Lady Henrietta Murray nach London eingeladen. Sie soll als Gesellschafterin frischen Wind in das triste Leben der Lady bringen. Mit Lily an ihrer Seite gelingt Henrietta die Rückkehr ins gesellschaftliche Leben, aber mit ihrer Spontanität und ihrer geradlinigen Art sorgt Lily für manchen Wirbel in der Welt des Adels. Als ein Junge von den Docks vor Lilys Kutsche gerät, wird die junge Frau mit der großen Armut der Familien im Hafengebiet konfrontiert. Gemeinsam mit Henrietta versucht Lily Not zu lindern, zum Teil auch auf abenteuerlichen Wegen…. Auf einem der 1. Bälle begegnet Lilly dem Earl of Kantley. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder und trotz vieler Streitgespräche können sie eine Anziehungskraft nicht leugnen. Doch Lily ist ja nur eine einfache Pfarrerstochter mit einer Mission….

    Der neue Roman aus der Feder von Elisabeth Büchle entführt nach London im Jahr 1811 und - Dank des sehr spannenden Prologs - war ich sofort mittendrin in der Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd. Sie beschreibt Personen, Orte und Begegnungen so lebendig, dass ich das Gefühl hatte dabei zu sein. Lily war mir sofort sympathisch. Sie hat ein großes Herz, einen klugen Kopf und vertritt ihre Meinung offen und ehrlich. Damit wirbelt sie nicht nur das beschauliche Leben von Lady Henrietta durcheinander, sondern eckt auch in der feinen Gesellschaft der Ladys und Lords immer wieder an. Als der kleine James in ihr Leben stolpert, sind Lily und Henrietta berührt von seinem Schicksal und der Armut der Familien im Hafengebiet. Sie beschließen zu helfen – oder woher sollen sie die finanziellen Mittel dafür bekommen? Ihre Bitten um Hilfe bei den Ladys der Oberschicht stoßen auf taube Ohren oder scheitern daran, dass den Damen kein eigenes Geld zur Verfügung steht. So entwickelt Lily ein ausgeklügeltes System, um an Geld zu kommen. Natürlich bleibt das nicht unbemerkt und bald gibt es in London Gerüchte über einen weiblichen Robin Hood. Doch heiligt der Zweck die Mittel? Dieser Frage muss Lily sich stellen…

    Der Roman hat mich wunderbar unterhalten. Die einzelnen Charaktere wirken authentisch und die Entwicklung, die sie durchleben, ist schlüssig und gefiel mir gut. Besonders Lily, Henrietta, James und Marvin habe ich ins Herz geschlossen. Die spritzigen, humorvollen Dialoge zwischen Lily und Marvin habe ich genossen. Aber auch viele Nebencharaktere mochte ich sehr gern. Das Ende ist überraschend und kommt viel zu schnell.
    Ich kann das Buch nur empfehlen. Für mich gehört es zu den Highlights meines Lesejahres.
  • 5/5 Sterne

    „Ins Herz gehend, spannend und beeindruckend“

    Wenn ich könnte, würde ich Elisabeth Büchles neuem Roman „Rebellin mit Herz“ 10 Sterne vergeben. Es ist jetzt im vergangenen ersten Halbjahr mein absolutes Lesehighlight, das ich jedem wärmstens empfehlen möchte.

    Der Leser taucht ein in die englische Welt vor rund 2 Jahrhunderten. Innerhalb des ersten Kapitels schafft es die Autorin, einen so in das Geschehen zu führen, dass man sich mitten in der Handlung befindet. Die Akteure werden einem direkt schon am Anfang so sympathisch, dass es nicht schwerfällt, mit ihnen mitzufiebern, mit ihnen zu lachen und sogar mit ihnen zu weinen.
    Aus dem zutiefst verständlichen Wunsch der Protagonistin, an der Ungerechtigkeit der ärmlichen Bevölkerung Londons etwas zu verändern, steigt der Leser ein in ihr Ringen, das Richtige zu tun und darf mitverfolgen, wie daraus eine Art weiblicher Robin Hood wird. Und das mit allen Höhen und Tiefen. Der Roman ist zugleich spannend, voller Wärme und fordert den Leser persönlich heraus.

    Obwohl uns diese Zeit eher fern liegt, zeigt Elisabeth Büchle Themen auf, die uns heute noch genauso angehen und beschäftigen. Wie gehen wir als Christen mit dem Leid um, gerade wir, die wir so privilegiert leben und denen es doch zum Großteil so gut geht? Was können wir tun, um ein Licht in dieser dunklen Welt zu sein? Wie setzen wir unsere Berufung und Begabung ein, damit Gottes Reich gebaut werden kann?

    Das Buch berührt zutiefst das menschliche Herz, greift es doch eine ganz wichtige Frage eines Gläubigen auf– wie antwortet Gott auf unsere Gebete? Ist es ein deutliches „Ja“, ein klares „Nein“ oder vielmehr manchmal ein „Warte noch“. Trauen wir Gott zu, dass er selbst in tiefste Ungerechtigkeit eingreift und uns souverän Lösungen an die Hand gibt? Und vor allem: können wir geduldig darauf warten, bis Er uns antwortet?

    Diese zentralen Glaubensfragen werden im Laufe der Handlung des Romans immer gewichtiger. Er zeigt auf, was geschehen kann, wenn wir Menschen es selbst in die Hand nehmen, für Gerechtigkeit zu sorgen und wie Gott selbst dann, wenn der Karren sprichwörtlich im Dreck steckt, etwas Wunderschönes daraus machen kann.

    Als kleine Randbemerkung möchte ich noch erwähnen, wie passend die Zeitungsüberschriften am Anfang der einzelnen Kapitel sind, man fühlt sich dadurch wirklich ins Geschehen versetzt. Auch die Wendung am Ende des Buches war für mich nicht vorhersehbar, umso mehr habe ich mich darüber gefreut.

    Obwohl der Roman alles Zeug dazu hat, ihn am liebsten an einem Stück zu verschlingen, rate ich den Lesern, es wie mit einer Schachtel guter Pralinen zu handhaben: teilt euch das Buch auf mehrere Etappen auf, genießt jedes einzelne Kapitel und gebt der Vorfreude Raum, wenn ihr in Ruhe weiterlesen könnt.

    Danke, liebe Elisabeth Büchle, für diesen außergewöhnlichen Roman und die wunderbare Botschaft, die er vermittelt!
  • 5/5 Sterne

    ein Highlight

    "Rebellin mit Herz" hat mich von der ersten Seite an völlig in den Bann gezogen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

    Es geht hier um Lily, die als Gesellschafterin bei Lady Henrietta lebt und Schwung in deren Leben bringt. Durch verschiedene Umstände fallen ihr dabei die Nöte der ärmeren Gesellschaftsschicht auf und sie beschließt, etwas zu verändern. Begeistert habe ich die Geschehnisse verfolgt, voller Spannung hin und wieder die Luft angehalten und häufiger auch lachen müssen. Die Dialoge fand ich erfrischend und die unkomplizierte Art der Lily, in einer Welt, in der alles Regeln unterworfen war, herrlich lustig und unterhaltsam.

    Der Schreibstil ist hervorragend, lässt sich wunderbar lesen und erzählt fröhlich, spritzig und humorvoll die Geschichte einer jungen Frau, die alles auf Spiel setzt um für Bedürftige da zu sein. Dabei wird die Spannung kontinuierlich aufgebaut und ist zum Ende hin kaum auszuhalten. Die Liebesgeschichte war fein, das Knistern spürbar und die Gefühle zart und einfühlsam beschrieben. Die "Kirsche auf der Sahnetorte" waren allerdings die kleinen Schlagzeilen der London Daily Life, die es zu Beginn jedes Kapitels gab und mir ausnehmend gut gefallen haben.

    Ich bin begeistert von diesem Buch, denn dieser Roman schenkt humorvolle und fröhliche Unterhaltung mit Tiefgang, weil er Leichtigkeit mit Ernsthaftigkeit verbindet und über Nächstenliebe spricht; die von Herzen kommt und Taten folgen lässt.
  • 4/5 Sterne

    Spannung mit klarer Botschaft

    Für den Inhalt bitte den Klappentext lesen.

    Von der ersten Seite an, entfaltet die Geschichte einen unwiderstehlichen Sog. Der Schreibstil ist sehr angenehm, auch wenn ich die hin und wieder englischen Ausdrücke nicht gebraucht hätte, welche aber sicher dazu beitrugen, ganz in das Setting abtauchen zu können. Die Worterklärungen am Ende sind auch hilfreich, falls man einige Begriffe nicht kennt.

    Die Protagonisten und auch die Nebencharaktere waren mir von Anfang an sympathisch. Die Gespräche zwischen Lilly und Marvin haben wirklich viel Spaß gemacht und ich bewundere Elisabeth Büchle dafür sehr! Ich muss aber auch gestehen, dass mir für die Beziehungsentwicklung hin und wieder eine ernste Unterredung gefehlt hat. Diese wurden zwar angedeutet, aber nach meiner Erinnerung nicht beschrieben. Das ein oder anderes mal, wurde zum Ende einer Szene ein Gespräch in Aussicht gestellt, doch dieses hat man dann nicht bekommen, sondern nur im Nachgang, wie Lilly das Gespräch empfunden hat. Auch zu einem späteren Zeitpunkt, denkt Lilly mal darüber nach, dass sie mit Marvin auch tolle tiefgründige Gespräch an Ort X geführt hat, doch der Leser hat das leider nicht miterleben dürfen. Trotzdem muss ich sagen, dass die Charakterentwicklung diverser Personen wirklich gelungen war.

    Die Handlung war schon wirklich sehr spannend und fesselnd. Ich gestehe, für mich war es zu spannend. Ich konnte die ein oder andre Entscheidung von Lilly nicht gutheißen, auch wenn ich meinen Hut vor der Autorin ziehe, dass diese unkonventionelle Entscheidung sehr gut herbeigeführt wurde und damit etwas plausibler erschien, so habe ich einfach nur gelitten.

    Das Ende war dann für mich ein klein wenig plötzlich, und es wäre für mich schön gewesen, wenn mich Lilly und Marvin dahingehend etwas vorbereitet hätten. Trotzdem war es stimmig und schön und ehrlich gesagt wollte ich nicht das die Geschichte endet. Nach all dem Stress, wären ein paar ruhige Kapitel für mich schön gewesen.

    Wer die Spannung besser aushält als ich, wird dieses Buch vermutlich lieben. Die geistlichen Werte und Botschaften waren wirklich sehr wertvoll. Das Setting traumhaft und die Charaktere muss man einfach lieb haben.
  • 5/5 Sterne

    Weiblicher Robin Hood entführt ins London des 19. Jahrhunderts

    Egal welches Buch ich von Elisabeth Büchle lese, alle sind gut. Doch mein Herz gewinnt sie immer und immer wieder mit ihren historischen Romanen!
    In „Rebellin mit Herz“ bin ich mit Lily in die dunklen und trostlosen Gassen Londons eingetaucht. Dann war ich wieder mit ihr auf schillernden Bällen unterwegs und begegnete manch einer hochnäsigen Person. Jede einzelne Person in diesem Buch wurde für mich real und ich fühlte mich, als wäre ich mittendrin im Geschehen.
    Der Zoom auf einzelne Personen, ihre Gedanken und Gefühle haben es mir sehr leicht gemacht mit allen mitzugehen. Lord Kantley hat sich vom ersten Auftritt an in mein Herz katapultiert!
    Und dann kam der Punkt, als ich mich an mein Buch krallte und laut sagt: Ich kann jetzt nicht mehr weiterlesen, denn jetzt wird es bestimmt ganz ganz schlimm!“ – Denn es wird immer erst schlimm, bevor es gut wird. Und Elisabeth Büchle macht es gut, auf so eine ganz andere Weise, als gedacht, aber so richtig gut!
    „Gut-wrenching“ – so fühlte es sich für mich emotional an, wenn Lily ihrer heimlichen Tätigkeit nachging. Immer die Angst im Nacken aufzufliegen und gleichzeitig den laut schreienden Gewissensbissen ausgesetzt, die das Handeln in Frage stellten.
    Nach dekadenten Bällen zog es mich in eines der düstersten Viertel an den Londoner Docks, in denen die Armut und Ungerechtigkeit zum Himmel schreien. Mein Unverständnis über die Hartherzigkeit des wohlhabenden Adels und dem Nichthandeln der Damen gegenüber lösten sich im Laufe der Geschichte dann aber in Verstehen auf, da die Autorin so schön herausgearbeitet hat, weshalb es vielen adligen Frauen der damaligen Zeit, trotz Reichtum, nicht möglich war zu helfen.
    Ich bin hin und weg von Marvin und Lily, James und Henrietta. Kurz hatte ich Schnappatmung und befürchtete ein Liebesdreieck, doch dann konnte ich unbesorgt aufatmen. Butler Archie hat sich auch klammheimlich in mein Herz geschlichen und ich dachte ich müsste mit ihm in die Knie gehen, als sich die Wahrheit vor meinen Augen entfaltete, obwohl ich als Leserin es ja schon ahnte, wenn nicht gar schon wusste. Ich sage nur: Plottwists und ein Ende, mit dem ich nie gerechnet hätte!
    Dieser Roman ist schwer und doch leicht. Dunkel und doch von Hoffnungsstreifen durchzogen. Es geht um Nächstenliebe, die nicht nur spricht, sondern Dinge in die Hand nimmt und handelt. Es geht um Vergebung, die wirklich frei macht und um Liebe, die bereit ist über die Vergehen des anderen hinwegzusehen und sein eigenes Leben, eigene Pläne, Privilegien und Wünsche niederzulegen, einfach um der anderen Person willen.
    Dieses Buch, das mich ins frühe 19. Jahrhundert in London entführte, war ein durchweg spannendes Lesevergnügen und ein Highlight. Ich kann es nur jedem ans Herz legen sich mit Mrs. Robin ins Abenteuer zu stürzen!
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