Rebecca Thiel empfiehlt

Der Fluss der Erinnerung

Es gibt verschiedene Arten von Büchern. Nicht nur unterschiedliche Genre, sondern auch unterschiedliche Tiefe oder Leichtigkeit, Einprägsamkeit oder Ablenkung, darin Eintauchen oder daran Wachsen.

Jedes Buch hat seine Berechtigung, je nachdem, was einem gerade guttut. Dieses Buch hat mir gut getan, auf seine, wie ich finde sehr besondere, Weise.

Der Fluss der Erinnerung ist ein Debütroman. Eine fiktive Erzählung. Aber gleichzeitig ist es ein Buch, dass verändert zurücklässt und nachklingt, das dich beim Lesen anspricht, über dich spricht und nicht so einfach zu vergessen ist. Es hat Einschlagskraft.

Der Fluss der Erinnerung erzählt von Elijah Cambpell, ein Psychologiestudent, der seine Frau kennenlernt und eine Familie gründet. Ein Mann, der Autor ist und Ratgeber über Glauben, Ehe und Weiterentwicklung schreibt… und der auf einen Schlag (oder war es nicht ein schleichender Prozess?) alles davon verliert. Weil er sich verloren hat. Und weil er dieses Wissen immer weiter verdrängt.

„Die Vergangenheit liegt hinter uns, aber sie ist auch immer in uns“. Er muss zurückfinden zu einer Realität, in der alte Wunden heilen dürfen, in der bekannte Schwächen akzeptiert werden und neues Leben fließen kann. Ein reißerischer Strom wird zum rettenden Lebenswasser, verdrängte Ängste zu Türen aus der Vergangenheit hinein in das Hier und Jetzt, das Leben bleibt stehen, damit der Moment zählt. Wie er ist.

 

Im Lesen fühlt es sich erst an, also würde der Autor von sich selbst berichten, versteckt hinter anderem Namen. Aber je mehr man liest wird klar, dass es nicht die Geschichte des Autors ist, sondern Worte die plötzliche ein Sinnbild für deine eigene Geschichte sind. Das Buch analysiert den Leser, noch bevor er überhaupt aktiv reflektieren würde, was der Roman erzählt. Und plötzlich – obwohl dein Leben in keiner Weise dem von Elijah ähnelt – sitzt du bei einem Therapeut, einem Mentor, im Gespräch bei Gott und hörst Wahrheiten über dich.


Ganz ehrlich, so etwas ist mir noch nicht begegnet. Und ich komme wieder zurück zum Anfang: Für manche mag das anstrengend klingen, manche wollen in einem Roman vielleicht nur unterhalten werden – und wenn man es unter dieser Voraussetzung liest, vielleicht dringt auch kein anderer Ton durch die Zeilen. Andere werden dieses Buch ähnlich lesen und es, wie ich, „etwas ganz Besonderes“ nennen.

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Rebecca Thiel, Projekmanagement Vertrieb,

ist fasziniert von Kelly Flanagans Roman

Der Fluss der Erinnerung

Der Fluss der Erinnerung

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