Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Ein Roman über Glaube und Zweifel, Hoffnung und Feindschaft, Liebe und Verlust – und über die Frage, wie viel Mut es braucht, um für ein wenig Frieden zu kämpfen. Nach einer unglaublichen, aber wahren Geschichte, die sich im Jahr 1914 an der Westfront abspielt.
Manfred hat einen Traum. Er will Tiermedizin studieren und vom Hof seines alkoholkranken Vaters flüchten. Schweren Herzens lässt er seinen jüngeren Bruder Samuel und seine große Liebe Fanny zurück. Doch der Erste Weltkrieg macht seine Studienpläne zunichte. In den Schützengräben an der Westfront zweifelt Manfred am Krieg und verabscheut die vielen Opfer, die er mit sich bringt.
Als alles verloren scheint, strahlt plötzlich ein Licht des Friedens auf und Feinde begegnen sich an Heiligabend. Es beweist: Der Blick auf das Kind in der Krippe ändert alles.
Stimmen zum Produkt
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»Durch jede Zeile dringen die Kälte, Angst und Unmenschlichkeit des Krieges, während die jungen Soldaten in ihren schlammigen Schützengräben ausharren – bis göttliche Hoffnung den Nebel durchbricht und sich einen Weg in die Herzen der verfeindeten Männer bahnt. Eine unglaublich bewegende Geschichte. Meisterhaft erzählt.« DAMARIS KOFMEHL, Bestsellerautorin und Leiterin von Open Arms
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783775161930
- Auflage: 30.08.2024
- Seitenzahl: 304 S.
- Maße: 13,5 x 21,5 x 2,6 cm
- Gewicht: 374g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Advent/Weihnachten
Angaben zum Hersteller nach GPSR
Hänsslerin der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Str. 41
71088 Holzgerlingen
DEUTSCHLAND
info@scm-verlagsgruppe.de
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Leseprobe
Bewertungen
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Selbst im Krieg sollte man den Streit vergessen und sich an das Wunder der Geburt Jesu gedenken.
In diesem Buch nimmt die Autorin die Leser mit in die Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Leser begleiten Fred, mit vollem Namen Manfred, in zwei Zeitebenen: einmal als Teenager in den Jahren 1908 bis 1914 und ab 1914 an der Front.
Als Leserin habe ich viel über Fred erfahren, der mir sehr sympathisch war. Er ist sanftmütig und fürsorglich. Iris Muhl hat ihm einen wunderbar facettenreichen Charakter verliehen. Fred zieht nicht freiwillig in den Krieg. Als Bauernsohn verlässt er den elterlichen Hof, um Veterinärmedizin zu studieren. Mit Beginn des Krieges unterbricht er jedoch sein Studium und meldet sich zum Kriegsdienst, um seinen jüngeren Bruder zu schützen.
Iris Muhl hat einen angenehmen, leicht lesbaren Schreibstil. Sie versteht es, lebendige Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Durch ihren Roman konnte ich erneut etwas über die menschliche und deutsche Geschichte lernen.
Besonders berührt hat mich das Zitat auf Seite 61: »Glaube nicht, dass Gott dich allein lässt, nur weil er unfassbar ist. Für mich war er bisher immer ein barmherziger Tröster.« Kein Mensch ist allein, wenn er mit Gott unterwegs ist.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und empfehle es wärmstens weiter. Es wird jedem Leser schöne Lesestunden bereiten. Der Roman vermittelt zudem die wichtige Botschaft, dass man auch im Krieg, selbst inmitten von Streit und Leid, zu Weihnachten die Waffen niederlegen und gemeinsam die Wunder der Gnade – die Geburt Jesu – feiern kann. -
Geschichte, nach einer wahren Begebenheit
Dieses Buch basiert auf einer wahren Geschichte, die im Jahr 1914 stattfand.
Im Mittelpunkt steht Manfred, genannt Fred. Sein großer Traum ist es, Tiermedizin zu studieren. Er wuchs in einem schwierigen Umfeld auf: Sein alkoholkranker Vater misshandelte nicht nur die Tiere, sondern auch seine Mutter. Fred sehnt sich nach Freiheit und flüchtet aus dieser Situation. Doch dabei lässt er nicht nur seine Familie zurück, darunter seinen jüngeren Bruder Samuel, sondern auch seine große Liebe Fanny. War es wirklich richtig, sie alle zurückzulassen?
Sein Traum zerbricht, als der Erste Weltkrieg ausbricht und alles verändert. Doch Gott steht ihm bei, und es heißt: Der Blick auf das Kind in der Krippe ändert alles.
Das Buch war für mich nicht leicht zu lesen, da viel Leid und schreckliche Ereignisse beschrieben werden. Dennoch war es faszinierend, Fred auf seinem Weg zu begleiten und zu erfahren, was er fühlte und dachte. Ich schätze Geschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, und diese hat mich besonders berührt.
Der Schreibstil ist einfach und angenehm, was das Lesen trotz der schweren Thematik erleichtert.
Ein Zitat, das mir besonders gefallen hat, lautet:
„Trachte nach einem Leben voller Wahrhaftigkeit und Liebe. Dann wirst du für diese Welt ein Segen werden.“ (S.113)
Das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut: Es zeigt eine Kerze, den Krieg und eine Bibel – eine Kombination, die perfekt zur Geschichte passt und wunderschön gestaltet ist.
Dieser Roman wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Wer Geschichten liebt, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
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Wenn Feinde sich die Hände reichen…
Mit diesem ganz besonderen Roman habe ich zum ersten Mal eine Geschichte zur Kriegsweihnacht 1914 gelesen, die mir ziemlich unter die Haut gegangen ist.
Manfred wächst zusammen mit seinem jüngeren Bruder in einer Familie mit einem alkoholkranken und gewalttätigen Vater auf. Er hat nur einen Wunsch: Wegzukommen und seinem Bruder sowie seiner Mutter zu einem besseren Leben zu verhelfen. Außerdem träumt er von einem Veterinärstudium. Dafür tut er alles und tatsächlich wird sein Fleiß belohnt- er erhält einen Studienplatz in München. Doch nachdem er sich endlich in einem Teil seiner Wunschzukunft befindet und sich gut ins Studium eingefunden hat, bricht der 1. Weltkrieg aus und Manfred landet in einem der Schützengräber in Frankreich. Diese Zeit bringt ihn weit über seine Grenzen und doch meistert er diese recht gut. Am Heiligabend kommt es inmitten all der Angst, den Waffen und der Hoffnungslosigkeit zu einer wunderschönen lichtbringenden Begegnung…
Die Geschichte wird mittels zweier Handlungsstränge erzählt- sie wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, so dass ein guter Einblick in Manfreds traurige und tragische Kindheit gewährt wird. Mich hat es zutiefst getroffen zu lesen, wie eine Kindheit mit einem alkoholkranken Vater, der schnell zu gewalttätigem Handeln gegenüber seiner Familienangehörigen neigt, aussehen kann. Es tat mir weh zu lesen, wie sehr Manfred und sein Bruder gelitten haben, manche Szenen rührten mich zu Tränen. Trotz all dem ließ Manfred sich nicht komplett brechen- was bestimmt seiner liebevollen Mutter, die stets bemüht war, ihren Söhnen soviel Liebe zu schenken wie möglich, und Manfreds Freundin Fanny zu verdanken ist. Hier hat die Autorin gelungen aufgezeigt, dass egal wie dunkel das Leben auch sein mag- Gott lässt mindestens eine Person da sein, die die eigene Situation durch ihre bloße Anwesenheit erleichtert.
Manfred ist ein ganz feiner, besonderer Charakter, der sehr gut ausgearbeitet wurde von der Autorin. Ich habe ihn sehr schnell ins Herz geschlossen. Sofort spürt man ihm seine innere Stärke, Disziplin, Mut, Entschlossenheit und eine tiefe Liebe zu seiner Mutter und seinem Bruder ab. Er weiß was er will und lebt seinen Zielen entsprechend. Leider wird er durch die familiären Herausforderungen viel zu schnell erwachsen und muss recht bald die Rolle des Mannes übernehmen. Diese Qualitäten jedoch kommen ihm jedoch später, im Kriegsgeschehen, zugute. Er zeichnet sich durch Ehrlichkeit und Kameradschaft aus. Immer wieder wurde ich überrascht über seine Geduld und Resilienz während dieser furchtbaren Zeit, die er im Schützengraben erleben musste.
Der Roman ist erstaunlich unaufgeregt; der Schreibstil eher nüchtern ohne dramatisch zu werden- was es auch absolut nicht braucht, denn die Themen sind schrecklich genug. Man spürt die Angst der Jungen in der Kindheit sowie später die Kälte und Grausamkeit des Krieges auch so deutlich ohne dass es vieler Worte bedarf. Und doch schafft es die Autorin wunderbar, durch die Geschichte hindurch hoffnungsvolle Momente zu setzen durch schlichte, aber weise ermutigende Aussagen von einzelnen Figuren. Mich berührte das besondere Band zwischen den Brüdern, man spürte ihnen so viel Sorge und Liebe umeinander ab.
Dies ist eine Geschichte über zerbrochene verängstigte Herzen, die ihrer Vergangenheit trotzen und groß träumen. Es geht um Bruderliebe, Zusammenhalt, Kameradschaft und Feindlichkeit- und gleichzeitig über das Sehnen nach Frieden, nach Waffenstillstand und letztendlich geht es darum, dass Feinde sich die Hand reichen um einen Moment der Hoffnung und der Ruhe zu geniessen.
Ein spannend geschriebener, zutiefst bewegender Roman, der zeigt, dass Gott inmitten von Dunkelheit Licht scheinen lassen und dass aus Zerbrochenheit Wiederherstellung geschehen kann. -
lesenswert
Iris Muhl hat mit "Ein Lied für den Feind" erneut eine außergewöhnliche Geschichte geschrieben.
Hier wird ein sehr sympathischer junger Mann beschrieben, den man auf zwei Zeitebenen begleiten kann. Das Besondere ist, dass beide Zeitebenen nur wenige Jahre voneinander getrennt sind. Es werden hier die Geschehnisse, Ängste, Sorgen und Nöte sowohl im Elternhaus mit einem alkoholkranken Vater als auch an der Front gefühlvoll und sanft beschrieben.
Dieses Buch ist dramatisch, ohne dramatisch zu werden, es beschreibt schlimme Situationen, ohne heftig zu sein, und das hat mir gut gefallen und deshalb denke ich, dass dieses Buch auch für feinere Menschen als mich gut geeignet ist.
Es geht hier um große Bruderliebe, Kameradschaft, Tierliebe und Weihnachtsfreude über Grenzen hinaus. Es geht hier um Freunde, die zu Feinden werden müssen und Feinden, die sich für einen Moment der Freundschaft entscheiden. Spannend und fesselnd führt die Autorin mit ihrem feinen Schreibstil durch alle Geschehnisse, sodass man Fred (Manfred) am Ende wirklich zu kennen glaubt.
Mir persönlich fehlte am Schluss aber doch etwas, weshalb ich trotz aller Schönheit in dieser Geschichte ein bisschen unbefriedigt war. Trotzdem, man findet in "Ein Lied für den Feind" Hoffnung, was dieses Buch sehr lesenswert macht.
Dieses Buch zeigt, dass eine Kerze im Dunkeln ein helles Licht ist und Wut und Ärger zu Segen verwandelt werden können. Ich habe es gerne gelesen und werde gespannt auf weitere Bücher dieser großartigen Autorin warten. -
Hoffung in dunkeler Zeit
„...Was für ein trauriger Anblick. Vor Jahren noch war er ein ansehnlicher Mann gewesen, stolz auf seinen großen Hof, von seinen Mägden und Knechten geschätzt, stolz auf seine schöne Frau, seine prächtigen Söhne...“
Diese Gedanken gehen Fred durch den Kopf, als er seinen betrunkenen Vater sieht. Es sind Fred und sein kleiner Bruder, die den Bauernhof am Laufen halten.
Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Die Geschichte beruht auf eine wahren Begebenheit. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet.
Zwei Handlungsstränge durchziehen das Geschehen. Der eine beginnt 1908 und beschreibt das Leben auf dem Bauernhof. Der zweite ist im Jahre 1914 angesiedelt. Jetzt befindet sich Fred im Krieg an der französischen Grenze. Schon in der Ausbildung wird deutlich, das das Leben im Krieg keine Gnade kennt, nicht für die Tiere und erst recht nicht für die Menschen.
„...Sie wundern sich alle, fragen sich: Wozu diese schönen Vögel anschießen, wenn sie doch Teil der Schöpfung sind, schuldlos, reine Wesen?...“
Nach dem Gymnasium hat Fred das Dorf verlassen, um Tiermedizin in München zu studieren. Seine Mutter hat ihn auf diesen Weg unterstützt.
Mit Kriegsbeginn wird Fred eingezogen. Sein 16jähriger Bruder meldet sich freiwillig an die Front, um den prügelnden Vater zu entgehen. Das harte Leben an der Front wird schonungslos beschrieben. Anfangs wird Fred schikaniert, doch dann zeigt er bei der Behandlung von Pferden, was er drauf hat.
„...Akademiker haben bei uns die Möglichkeit, wichtige Posten zu übernehmen. Falls mir etwas zustoßen sollte, dann übernehmen Sie die Männer. Ich ernenne Sie hiermit zum Reserveoffizier...“
Kurze Zeit darauf fällt sein Vorgesetzter. Fred zeichnet sich nicht nur durch seine Menschlichkeit aus, sondern auch durch seine Achtung vor den Tieren.
Trotz allem wird deutlich, dass Freds Leben geprägt ist von der Abneigung gegen den Vater. Er kann ihm nicht vergeben, wie der die Mutter und sie als Kinder behandelt hat. Allerdings ist für mich als Leser nicht in jedem Fall nachvollziehbar, wie es zur Entwicklung vom liebenden Vater zum Alkoholiker kam. Klar ist nur, dass die Veränderung mit dem Tod des Großvaters einsetzte.
Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören für mich die Gespräche von Fred mit dem Arzt seines Heimatdorfes und einem Pfarrer an der Front. In beiden Fällen geht es zum einen um Vergebung, zum anderen darum, wie Gott auch durch durch dunkle Zeiten trägt.
„...Der Mensch muss sich davor in Acht nehmen, alles mit Gott erklären zu wollen. Wo Menschen versagen, kann Gott nicht für alles in die Bresche springen. Das wünschen wir uns vielleicht, aber es ist nicht so...“
Die berührendsten Szenen wiederum sind durch den Weihnachtsfrieden des Jahres 1914 gekennzeichnet und belegt. Briten und Deutsche reichen sich die Hand, teilen ihr Essen und spielen gemeinsam zwischen den Schützengräben Fußball.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass auch in dunkelsten Stunden Menschlichkeit möglich ist. -
Eher beschauliche, dahinplätschernde Erzählung eines jungen Soldaten im Ersten Weltkrieg
Buchinhalt:
Sauerland, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: die beiden Bauernsöhne Manfred und Samuel leiden unter desn Alkoholexzessen und der Gewalt des jähzornigen Vaters. Manfred versucht, seinen jüngeren Bruder und auch die Tiere des Bauernhofes zu beschützen, was ihm nicht immer gelingt. Zusammen mit Samuel hält er sich lieber im Wald auf als zuhause und als sich die Gelegenheit bietet, verlässt Manfred sein Elternhaus, um Tiermedizin zu studieren. Dann allerdings bricht der Erste Weltkrieg aus und Manfred wird eingezogen, Samuel folgt als Freiwilliger. Was dann folgt, ist das Grauen, die Ast und der Tod auf den Schlachtfeldern der Westfront. Dann wird Manfred getrennt von seinem Bruder...
Persönlicher Eindruck:
Ein Lied für den Feind erzählt die Geschichte zweier Brüder, die auf einem Bauernhof in Süddeutschland aufwachsen. Das Leben auf dem Hof, die Natur und die Tiere prägen die Brüder, vor allem der ältere, Manfred, fühlt sich verantwortlich – der Vater ist Alkoholiker, schlägt sowohl die Söhne als auch seine Frau und vernachlässigt zunehmend Haus und Hof. Sowohl Manfred als auch Samuel träumen davon, das Elend hinter sich zu lassen. Manfred versucht es über sein aufgenommenes Tiermedizinstudium, Samuel schließlich als Freiwilliger mit 16 im Ersten Weltkrieg.
Was dann folgt, ist eine bewegende, tiefgängige Erzählung eines Soldaten an der Westfront: Manfred erlebt das Grauen und den Tod in den Schützengräben, wird Zeuge von Brutalität und Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, erlebt aber auch Kameradschaft und neu gewonnene verantwortung.
Als Weihnachten 1914 näher rückt und schließlich der Heilige Abend da ist, kommt es zu einer Waffenruhe zwischen den Engländern und den Deutschen. Zwischen den Schützengräben singen die verfeindeten Parteien Weihnachtslieder, tauschen Lebensmittel und stellen fest: die anderen sind dieselben armen Teufel wie man selbst.
Das als Weihnachtsfrieden geschichtlich verbürgte Ereignis ist zentraler Bestandteil der Weltkriegserzählung, die Manfreds Leben als Soldat beschreibt. Wechselweise erzählt Muhl die Geschichte in zwei Zeitlinien, einmal die Gegenwartserzählung aus der Kriegszeit und dazwischen in Rückblenden die Vergangenheit und Jugend der beiden Brüder. Insgesamt ist die Geschichte trotz der brisanten Thematik eher beschaulich, ein wirklicher Reißer ist sie nicht. Auf langer Strecke erzählt Manfred vom Alltag, den Kämpfen und dem Leben als Soldat, doch wirklich schonungslos berichtet die Geschichte nicht. Der Roman ist also auch für zartere Gemüter geeignet.
Als christlicher Roman wohnt der Geschichte auch eine christliche Grundidee inne, es geht um Gottvertrauen, Vergebung, den Glauben an sich, wobei der christliche Aspekt wirklich sehr dezent und sparsam in die Handlung eingewoben ist.
Was ich jetzt nicht ganz so glaubhaft fand, ist der Aha-Effekt zum Schluss hin. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber Muhls Auflösung hinsichtlich des Vaters passt so rein gar nicht zu dessen vorheriger Gleichgültigkeit als Dauersäufer. Hier trägt sie dann doch etwas dick auf und so wirkt diese Passage doch sehr konstruiert. Auch die Liebesgeschichte zwischen Manfred und Fanny spielt sich nur ganz am Rande ab und ist für die eigentliche Handlung eher unwichtig.
Ich fand den Roman nicht schlecht, mir hat die authentische Erzählung au der Zeit des Ersten Weltkriegs gut gefallen, auch die historischen Bezüge im Anhang lasen sich sehr interessant. Dennoch war das Buch für mich jetzt kein Pageturner, der mich nur so an den Seiten hätte kleben lassen. Es ist einfach ein beschaulicher historischer Roman, dahinplätschernd und ohne größere Spannungselemente, den man zwar gelesen haben kann, aber nicht wirklich gelesen haben muss. -
Eine bewegende Geschichte, die Hoffnung schenkt
Ich habe schon öfter Geschichten über den besonderen „Heiligen Abend“ während des ersten Weltkrieges gelesen, an dem sich die englischen und deutschen Soldaten aus ihren Schützengräbern heraus getraut haben, um gemeinsam ein Weihnachtsfest zu feiern.
Das Buch wird in zwei Handlungssträngen geschrieben. Es geht um Manfred, den älteren von zwei Bauernsöhnen, der den Traum hat seinen elterlichen Hof zu verlassen und Tiermedizin zu studieren. In dem ersten Handlungsstrang geht es um Manfred und seine Familie kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges. In dem zweiten Handlungsstrang befindet man sich mit Manfred in den Schützengräben mitten im kriegsgebeutelten Frankreich.
Manfred hat es zu Hause nicht leicht. Sein Vater ist dem Alkohol verfallen und hat seinen Bauernhof komplett verkommen lassen. Der Vater kümmert sich weder um den Hof noch um seine Familie. So muss Manfred den größten Teil der Aufgaben übernehmen. Gleichzeitig versucht er seiner Mutter unter die Arme zu greifen und seinen kleinen Bruder vor seinem Vater zu schützen, denn der Vater lässt seine Wut über das verpfuschte Leben gerne mit seinen Fäusten an dem kleinen Sohn aus. So ist das Leben auf dem Bauernhof nicht einfach und Manfred träumt davon dem allen zu entfliehen. Manfred beginnt ein Studium als Tierarzt und das Leben scheint endlich besser zu werden. Doch dann beginnt plötzlich der erste Weltkrieg und Manfred bekommt den Einberufungsbefehl. Gleichzeitig meldet sich Samuel, der kleinere Bruder von Manfred, freiwillig zur Armee. Eigentlich ist Samuel noch viel zu jung, doch die Angst vor dem Vater lässt ihn lieber in den Krieg ziehen als noch länger zu Hause zu bleiben.
In dem Krieg lernt Manfred sich mit sich selbst und seiner inneren Verbitterung auseinander zu setzen. Neben ihm sterben die Kammeraden wie die Fliegen und Manfred lernt, dass es trotz all des Leids einen Gott gibt, der es dennoch gut mit ihm meint.
Ich kam zunächst etwas stockend in die Geschichte hinein. Der wechselnde Handlungsstrang hat das Buch etwas aufgelockert. So konnte man aus den Schützengräben wieder zurück in eine normale Welt kehren und konnte die Wünsche und Sehnsüchte aber auch die inneren Kämpfe von Manfred besser verstehen. Desto tiefer ich in die Geschichte eingedrungen bin, desto leichter viel mir das Lesen. Die Erzählung über den Heiligen Abend gemeinsam mit den feindlichen Truppen hat mich sehr berührt und ich musste darüber noch länger nachdenken. Es hat mir einfach gezeigt, dass die meisten Menschen gar keinen Krieg möchten und sie nur auf Grund eines Befehls zur Waffe greifen. Dieser Weihnachtsfrieden, wenn auch nur für ein paar wenige Stunden, war für die Soldaten vermutlich eines der bewegendsten Momente, den sie nie wieder vergessen haben.
Ich freue mich, dass die Soldaten den Mut gefunden haben über dieses einmalige Ereignis zu berichten. Mich lässt dieses Ereignis immer wieder staunen. Diese Geschichte gibt uns Hoffnung, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen.
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ein Buch das nachwirkt
Manfred hat ein klares Ziel vor Augen: endlich weg vom Hof seiner Eltern und seinem alkoholsüchtigen, gewalttätigen Vater und Tiermedizin studieren. Doch endlich angekommen in seinem neuen Leben bricht der erste Weltkrieg aus und alles ändert sich.
In den Schützengräben wird sein Glaube auf den Prüfstand gestellt, doch inmitten der Trostlosigkeit erwartet die Soldaten eine Überraschung.
Die Autorin verbindet in ihrem Buch Fiktion mit wahren Begebenheiten und schildert auf einfühlsame Art und Weise das Leben eines jungen Mannes an der Front.
Das Buch beginnt auf zwei Zeitebenen, die am Ende zu einem Handlungsstrang zusammenfinden.
So erfahren wir nicht nur wie es Manfred im ersten Weltkrieg ergeht, sondern auch wie er aufgewachsen ist und wie ihn die Zeit auf dem Hof seiner Eltern geprägt hat.
Es wird deutlich, wie durch den Krieg alle Ziele, Pläne und Hoffnungen zum Stillstand komme und junge Menschen von heute auf morgen aus dem Alltag geworfen wurden.
Sehr bewegend fand ich zu sehen, wie einzelne Personen tiefe Spuren im Leben anderer hinterlassen können und durch einfaches Zuhören und Ermutigen großes bewirken können.
Auf der anderen Seite war ich erneut erstaunt und zugleich schockiert, über die dem Krieg vorangehende Euphorie vieler junger Menschen, welche sich in Anbetracht der bitteren Realität auf dem Schlachtfeld schnell als trügerisch herausstellte. Für mich scheint es heute unvorstellbar, dass eine regelrechte Vorfreude um sich griff, „endlich“ in den Krieg ziehen zu können.
Außerdem zeigt uns die Geschichte auf eindrückliche Art, wie negative Erlebnisse uns bitter und wütend machen können es aber auch einen Weg gibt, diese Bitterkeit zu überwinden und der Wut nicht die Oberhand zu lassen.
Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und das Buch war angenehm zu lesen.
Durch die jeweilige Jahres- und Ortsangaben zu Beginn eines neuen Kapitels ist auch immer klar ersichtlich in welcher Zeitebene man sich gerade befindet.
Was die Familienverhältnisse des jungen Manfred angeht findet man sich gleich mitten im Geschehen wieder, wohingegen ich beim zweiten Handlungsstrang das Gefühl hatte, dass die Handlung etwas langsamer in Fahrt kam.
Sehr wertvoll fand ich die historische Einordnung der Ereignisse am Ende des Buches.
Eine bewegende Geschichte, die definitiv nachwirkt und zum Nachdenken anregt.
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„Aufwühlend, zum Nachdenken anregend und voller Hoffnung“
In ihrem Roman „Ein Lied für den Feind“ schreibt die Autorin Iris Muhl auf ehrliche und feine Art und Weise die Geschichte eines jungen Soldaten im Jahr 1914 während des ersten Weltkrieges. Um sein Leben näher zu beleuchten, gibt sie immer wieder Einblicke in seine Kindheit und Jugend. Die Leserschaft erfährt, dass der junge Mann eigentlich zu viel mehr als Kampf und Krieg berufen ist, dass er wahre Schönheit in der Schöpfung Gottes, in der Natur und bei den Tieren findet und dass ihn seine schwere Kindheit durch den alkoholkranken Vater zwar tief geprägt, nicht aber überwältigt hat.
Auch wenn es am ersten Weltkrieg nichts zu beschönigen gibt, schafft es die Autorin mit ihrem wunderbaren Schreibstil die Gefühle der unterschiedlichen Menschen, kleine Momente der Schönheit und Dankbarkeit einzufangen. Sie zeigt auf, dass mit Gott nichts unmöglich ist, dass selbst für furchtbare Geschehnisse Vergebung erreichbar ist und dass Hoffnung und Liebe überall zu finden sind.
Beim Aufbau des Buches gefällt mir gut, dass zum Start eines Kapitels der Ort und die Jahreszahl angegeben sind, sowie, dass der Leser am Ende des Buches eine Übersicht über den historischen Hintergrund einzelner Teilaspekte der Handlung erhält. Unverzichtbar ist für mich auch der Epilog, weil er darlegt, wie Gott aus der Dunkelheit Wunderschönes zum Licht erwecken und unserem Leben eine neue Richtung geben kann.
Der Roman hallt auch nach Beenden in den Gedanken nach und spendet Hoffnung, er ist trotz aller Geschehnisse flüssig zu lesen. Gerade auch für unsere Generation hier in Deutschland, die noch nie selbst einen Krieg miterlebt hat, empfehle ich das Buch gerne weiter. Lenkt es doch den Blick auf das, was wirklich zählt – Liebe und Vertrauen in Gott und zu den Menschen und Seiner Schöpfung.
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