Der Weg nach Zion (1) (Buch - Paperback)

4.5 Sterne

Der Weg nach Zion (1) (Buch - Paperback)

"Jerusalem, November 1947: Die junge Journalistin Ellie Warne will als Fotografin die Welt für das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Jerusalem sensibel machen. Als sie mit ihrer Kamera etwas fotografiert, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, kann sie nicht ahnen, in welcher Gefahr sie schwebt."

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Jerusalem, 1947: Der jungen amerikanischen Journalistin Ellie Warne werden antike Schriftrollen zum Kauf angeboten, die angeblich jahrtausendealt sind. Aber wie soll sie die Echtheit der Dokumente feststellen? Schließlich ist sie nicht als Archäologin vor Ort, sondern als Fotografin. Als solche will sie die Welt für das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Jerusalem sensibel machen. Als sie mit ihrer Kamera etwas fotografiert, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, kann sie nicht ahnen, in welcher Gefahr sie schwebt. Und mit ihr die Schriftrollen.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783963623196
  • Auflage: 11.01.2023
  • Seitenzahl: 512 S.
  • Maße: 13,5 x 20,5 x 3,5 cm
  • Gewicht: 587g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane
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  • 5/5 Sterne

    Israel, zurück in Gottes Land!

    von
    Wir befinden uns in Jerusalem, November 1947. Israel steht kurz vor der Staatsgründung und es brodelt im Land, die Engländer sind bereit sich zurückzuziehen und die Araber sind nicht bereit nur ein Stück Land und schon gar nicht Jerusalem an die Juden zurückzugeben. Beiden Parteien ist gemeinsam, dass sie keine weiteren unerwünschten jüdischen Einwanderer aus Europa im Land haben möchten. Doch wo sollen diese geschundenen Menschen hin, wenn nicht in das verheißene und gelobte Land um endlich einen Neuanfang zu wagen. Und wo ist Gott in all dem Geschehen, auf welcher Seite steht er?

    Die junge amerikanische Fotografin Ellie Warne, der neue Stern am Journalistenhimmel, frisch getrennt von dem charmanten Piloten David, wohnt bei ihrem Onkel Howard, einem anerkannten Archäologen, der am liebsten in den vielen alten Steinen Israels herumwühlt. Ellie will fotografieren, sie wirkt recht unreif und unstet und begibt sich unwissentlich in Gefahr, indem sie etwas fotografiert während einer aufgewühlten Straßenfeier, dass sie nicht fotografieren sollte. Zudem ist sie auch in Besitz einiger antiker Schriftrollen, die sie von zwei Beduinen zum Kauf angeboten bekommen hat, die die Begehrlichkeiten verschiedenster hochrangiger religiöser Leiter wecken und die in ihrem Umgang nicht zimperlich sind und die ahnen, dass in diesen Schriftrollen eine Wahrheit verborgen sein könnte, die wenn sie ans Licht kommt ihre machthungrigen Pläne zunichte machen könnte.

    Davon ahnt Ellie nichts, sie flirtet kräftig mit Mosche, dem gutaussehenden Archäologenkollegen ihres Onkels und macht einfach was sie will, Gefahr hin oder her. Für Israelkenner ist diese Einfalt manchmal etwas schwer auszuhalten, zudem auch noch David, der junge Heißsporn von Pilot in Jerusalem aufkreuzt und Ellie nun zwischen zwei Männern sich zu entscheiden hat und nicht will. Derweil gehen die geschichtlichen Ereignisse ihren Weg, mit Terror, brutaler Gewalt auf beiden Seiten sowie List und Finesse. Jede Seite meint Gott auf ihrer Seite zu haben und ist bereit alles für ihre skrupellosen Pläne zu riskieren, doch wie und wo wird Gott, der Jahwe eingreifen.

    Mosche ist nicht nur Archäologe, er führt ein geheimes Doppelleben, indem er europäischen Juden hilft über den Seeweg nach Israel zu kommen, immer auf der Hut weder von den Engländern noch von Arabern erwischt zu werden. Auf einem dieser heimlichen Reisen, die bevorzugt nachts stattfinden, lernt er die junge Rachel kennen. Ihre einzige Hoffnung auf ein neues Leben ist ihr Großvater, der in der Altstadt Jerusalems wohnt. Rachel hat die Hölle der Konzentrationslager hinter sich und wurde auch eine sehr böse und perfide Weise von den Offizieren der Nazis benutzt. Da wird dem Leser klar, dass die Reinheit der Rasse wohl für bestimmte Zwecke nicht nötig ist.

    In diesem ganzen Gefühlsdurcheinander der jungen Leute, wer fühlt sich von wem angezogen und wer gehört schließlich zu wem und überhaupt, gibt es den einen Gott und kann ich wirklich an ihn glauben, geht der Kampf um Jerusalem weiter, die Staatsgründung schreitet voran und die wichtigen antiken Schriftrollen wollen beschützt werden und somit geraten unsere jungen Leute und ihre Lieben, die zu ihnen gehören in höchste Lebensgefahr. Wer hat das letzte Wort, die machthungrigen religiösen und politischen Führer oder der Gott Israels?

    Bodie Thoene ist eine sehr gründlich recherchierte und wunderbare Geschichte um die Staatsgründung Israels gelungen, die dem Leser nicht nur die historische Geschichte näher bringt, sondern auch aufzeigt, wie komplex und kompliziert das Machtgefüge in Israel bis heute ist. Wir Leser werden auf eine besondere Weise mit hineingenommen in die Geschichte und nach Israel und da ich schon selbst in Jerusalem und dessen Umgebung war, habe ich es nochmal mit ganz anderen Augen gelesen. Ein sehr wichtiger Roman, in dem auch die Glaubensentwicklung der Einzelnen trotz aller Gefühlsverwicklungen nicht zu kurz kommt.

    Absolut lesenswert!
  • 4/5 Sterne

    Anspruchsvoll und sehr aufwühlend

    von
    Zion Chroniken, Band 1: Jerusalem, 1947. Die Amerikanerin Ellie Warne ist als Fotojournalistin in Jerusalem bei ihrem Onkel, der dort seit Jahren als Archäologe arbeitet. Als er abwesend ist, werden ihr Schriftrollen angeboten, die angeblich antik sein sollen. Sie kann das jedoch nicht überprüfen. Bei einem Aufstand in der Stadt fotografiert sie etwas, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, und bringt sich dadurch unwissentlich in grosse Gefahr…

    Erster Eindruck: Das Cover und der Buchtitel gefallen mir sehr gut.

    Ellie hat nach einem Beziehungsende beschlossen, nach Jerusalem zu ihrem Onkel, Prof. Howard Moniger, zu fahren, um dort als Fotojournalistin zu arbeiten. Sie unterschätzt die gefährliche Lage in Jerusalem. Entsprechende Warnungen schlägt sie aus und bringt sich wiederholt in Gefahr. Mosche Sachar arbeitet mit Howard zusammen – ebenfalls als Archäologe. Doch dies ist nur sein Brotjob. Der 9-jährige Jakov Lebowitz hat mit Ausnahme seines Grossvaters, bei dem er lebt, seine ganze Familie verloren. Das ist tragisch – leider haben so viele Menschen das gleiche Schicksal zu tragen. Da der Grossvater als Rabbi kein Einkommen hat, sondern von Spenden lebt, schlagen sie sich mehr schlecht als recht durch den Alltag.
    Dies sind nur ein paar der Protagonisten. Es ist nicht einfach, etwas über die Geschichte zu erzählen, ohne zu viel zu verraten.
    Mich hat Vieles sehr bewegt, so z.B.: Eine jüdische Frau, die als Flüchtling nach Jerusalem kommt, hat nebst der eintätowierten Zahl auf ihrem Arm noch den Vermerk „Nur für Offiziere“ auf ihrer Haut. Dies weist sie als Prostituierte aus, eben ausschliesslich für die „hohen“ Männer. Einen Menschen zur Prostitution zu zwingen und auch noch einen solchen Vermerk auf die Haut zu tätowieren, ist abscheulich!
    Es kommt mehr als einmal zu einem Aufstand. Es erschüttert mich immer wieder zutiefst, zu welcher Brutalität manche Menschen fähig sind. Nebst all diesen Geschehnissen rund um den Glauben gibt es auch noch eine Liebesgeschichte. Die war jedoch mehr als verwirrend. Mit Ellie wurde ich die ganze Zeit nicht warm: Einmal will sie den einen Mann, dann wieder den anderen. Sie verurteilt andere Menschen schnell, wofür sie sich dann entschuldigt, es jedoch gleich wieder tut.

    Für mich war es das erste Buch der Autorin, daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die Geschichte empfand ich insgesamt als sehr anspruchsvoll und aufwühlend: Die Gewalt hat mich bis in meine Träume verfolgt (was mir sonst selten passiert). Nun ja, es war zu erwarten, dass es kein Wohlfühlroman sein würde, aber dass es so happig sein wird, habe ich nicht erwartet. Die Beziehungen unter den einzelnen Gruppierungen (Juden, Christen, Moslems) sind sehr verworren und verhärtet. Doch auch unter den Juden gibt es verschiedene Meinungen: Die traditionellen Juden, die auf die Ankunft des Messias warten, sowie die Zionisten, die einen unabhängigen jüdischen Staat wollen. Ich könnte mir nicht vorstellen, dort zu leben, denn für mich scheint dort alles auf einem Pulverfass zu sein. Selbstverständlich kann mir hier auch etwas passieren, aber mit dieser permanenten Angst, dass wieder ein Aufruhr passiert oder eine Bombe losgeht, könnte ich schwer umgehen.

    Fazit: Eine für mich sehr anspruchsvolle Lektüre; die Liebesgeschichte war jedoch nicht überzeugend – 4 Sterne.
  • 4/5 Sterne

    Pulverfaß Jerusalem anno 1948

    von
    „...Sogar Ellies ungeübtes Auge konnte erkennen, dass dies eine Schriftrolle war. Sie war erstaunlich schwer, von brauner Farbe und die Ränder schienen bröckelig zu sein; sie sah wirklich sehr alt aus...“

    Doch Ellie ist sich nicht sicher, was die Schriftrolle wert ist. Ihr Onkel. Professor Howard, der ihr die Stelle in Jerusalem versorgt hat, ist zur Zeit nicht da. Sie vereinbart mit den Beduinen, dass sie wiederkommen sollen. Die nächsten Tage in Jerusalem aber werden turbulent.
    Der Autor hat einen fesselnden, jedoch stellenweise auch heftigen historischen Roman geschrieben. Der Geschichte spielt im mai 1948 in Jerusalem. Gerade wurde von der Weltgemeinschaft beschlossen, dass es dort einen jüdischen und einen palästinensischen Staat geben wird.
    Der Schriftstil unterstützt die rasante Handlug, lässt aber Raum für tiefgreifende Gespräche.
    Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Da ist Ellie, Amerikanerin und Journalistin. Die junge Frau sucht noch noch ihrem Platz im Leben.
    Mosche ist Archäologe, schmuggelt aber gleichzeitig Juden nach Israel. Er ist von der Notwendigkeit der Staatsgründung überzeugt.
    Jakovs Großvater, ein alter Rabbi, sieht das anders.

    „...Wir versuchen, friedlich miteinander auszukommen. Wir warten auf den Messias, Jakov. Bevor er Israel nicht wieder aufrichtet, können wir kein Volk sein, kann es nur noch mehr Tote geben. Diese Teilung ist ein schlimmer Handel für alle...“

    Während der große Teil der Araber sich vom Großmufti manipulieren lässt, gibt in der jüdischen Bevölkerung verschiedene Strömungen. Mit Miriam, die sich um Ellie und Professor Howard kümmert, lerne ich eine arabische Christin kennen. Die ältere Frau ist fest in ihrem Glauben verankert. Nach der Staatsgründung aber würde sie sprichwörtlich zwischen allen Stühlen sitzen.

    „...Ellie fragte sich, was Jesus wohl sagen würde, wenn er Jerusalem jetzt sehen könnte, gespalten in Huderte Gruppierungen, von denen jede eine tödliche Zeitbombe der Selbstgerechtigkeit darstellte...“

    Deutlich wird, dass auch die viele der britischen Besatzungssoldaten auf der Seite der Araber und nicht der Juden stehen. Gleichzeitig strecken beide Konfliktparteien ihre Fühler aus, um das übrig gebliebenen Kriegsgerät des Zweiten Weltkriegs in ihre Finger zu bekommen. Der Mufti plant Terrorakte und nutzt dazu seine Kontakte zu geflohenen Nazis und britischen Deserteuren.
    Es gibt heftige Szenen im Buch und eine Menge an Toten. Es handelt sich um keine leichte Lektüre.
    Demgegenüber gibt es aber auch tiefgreifende Gespräche. So hinterfragt Mosche seinen Glauben, als er auf den von Ellie fotografierten Schriftrollen Texte aus dem Buch Jesaja erkennt. Für mich gehört sein Gespräch mit Professor Howard zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten des Buches.

    „...Was, frage ich dich, hat Jesus während des Passahfestes in Jerusalem gefeiert? Die Evangelien sind voll von Festen, die vom Herrn zum Gesetz erhoben worden sind. Und selbst jetzt haben die Christen keinen blassen Schimmer davon, welche Bedeutung die damaligen Lebensverhältnisse in seinem Leben und seiner Lehre hatten...“

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist fesselnd geschrieben und voller historischer Informationen. Zur Vertiefung des Wissens über die unterschiedlichen Gruppierungen in Jerusalem hätte ich mir allerdings ein Nachwort gewünscht.
  • 4/5 Sterne

    Berührende, historische Schicksalsgeschichte ♥

    von
    „Ich bin Mosche Sachar, und ich bin ein Jude, der glaubt, dass der, den wir Jeschua nennen, der Messias ist. Darauf vertraue ich.“
    Seite 323

    Jerusalem, 1947: Packend schildert Bodie Thoene das Schicksal mutiger Menschen, die alles dafür riskieren, dass die Juden nach dem Holocaust ein neues Zuhause finden.
    Ellie ist eine amerikanische Journalistin, die bei ihrem Onkel in Jerusalem zu Gast ist. Die Unruhen des Landes setzen ihr sehr zu und sie entschließt sich mit ihren Bildern für Aufklärung zu sorgen. Doch dann fotografiert sie etwas, was nicht für ihre Augen bestimmt war und gerät ins Fadenkreuz finsterer Machenschaften. Die Bekanntschaft zu Mosche, einem Universitätsprofessor hilft ihr da nicht wirklich, den Mosche gehört einer Untergrundorganisation der Juden an. Und dann ist da noch David, Ellies ehemaliger Verlobter, der gekommen ist, um sie zurück zu gewinnen und Rahel, die das KZ überlebt hat, aber deren Kampf immer noch nicht vorbei ist.

    „Von mir ist nichts geblieben, was man verletzten könnte. Ich habe mein Gefängnis mitgebracht.“
    Seite 91

    Das neue Cover ist einfach so schön und die Haptik gefällt mir richtig gut ♥
    Der Einstieg in die Geschichte ging ganz gut, allerdings sind es direkt super viele Eindrücke und Personen. Historisch war es für mich wirklich alles sehr greifbar, die Geschichte finde ich es richtig gut dargestellt und recherchiert. Ich hatte das Gefühl mitten drin im Geschehen zu sein und die Hilflosigkeit der Menschen zu fühlen, ebenso wie die Boshaftigkeit einiger von ihnen. Das Land ist gespalten, Juden gegen Muslime, Hass und Angst regieren in einem Kampf, der bis heute kein Ende gefunden hat.
    Dazu immer wieder Hintergründe des jüdischen Glaubens, was ich sehr spannend fand. Einige Unterschiede zum christlichen Glauben werden aufgezeigt und die Gespräche darüber fand ich sehr gut geschrieben. Besonders der Rabbi ist mein heimlicher Held in diesem Buch!
    Durch die Umstände ist das Buch traurig und bedrückt, viel Grausames passiert, aber die Autorin hat es geschafft, dass die Stimmung nicht zu sehr ins Negative schlägt. Allerdings hat mich das Buch auch sehr nachdenklich zurückgelassen, weil es eben nicht nur Fiktion ist.
    Die Figuren sind schön gestaltet und kommen bald nacheinander ins Bild. Sie sind junge, haben Ziele und Ideale, jede Menge Fehler und schlimme Schicksale und sie wachsen in dieser Geschichte. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Liebesgeschichten und die Liebesbeziehungen untereinander. Es war sehr durcheinander und teilweise etwas zu leichtfertig. Ich mag grundsätzlich keine Dreiecksgeschichten und hier gab es einige Stellen, die mich gestört haben.
    Die Hintergründe der Charaktere sind toll und verleihen ihnen eine schöne Tiefe, die für mich ruhig noch etwas ausgefeilter hätte sein können. Zwischendurch hatte ich beim Lesen richtig Gänsehaut. In dem Buch passiert sehr viel, die Übergänge sind sprunghaft und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich mir nicht alle Hintergrunde vollkommen erschlossen haben, aber das hat meinen Lesefluss nicht gestört.

    „Verrücktheit ist doch nur eine Sache der Perspektive, oder nicht?“
    Seite 304

    Alles in allem ist das Buch historisch wirklich wertvoll, aber auch anspruchsvoll und verworren. Ich hab nicht immer alles durchblickt und es ist bedrückend. Da mich die Liebesgeschichte nicht überzeugt hat, konnte die leider nicht auflockern. Nichts desto trotz steckt in diesem Buch unglaublich viel Arbeit und ich finde es sehr gelungen ♥
  • 4/5 Sterne

    Historischer Roman zur Staatsgründung Israels

    von
    Francke Buch hat die Zion Serie von Bodie Thoene neu aufgelegt.

    Der 1. Band spielt vor dem Hintergrund der Staatsgründung Israels im Mai 1948.

    Vorab muss ich sagen, daß es ein unfassbar brutales Buch ist. Man leidet mit den Juden, die verfolgt, gehetzt und gejagt werden.

    Anfangs werden wir mit Ellie vertraut gemacht. Sie ist amerikanische Fotografin und möchte mir ihren Bildern die "Welt" auf die Dramatik in Jerusalem aufmerksam machen. Sie wohnt in Jerusalem bei ihrem Onkel Howard, der Archäologe ist und sich auch sehr für die alten Schriftrollen interessiert. Dort nimmt alles seinen Lauf, als Ellie Bilder macht, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

    Überfälle, Misstrauen, Schießereien, Verfolgungen und Intrigen. Man durchlebt eine emotionale Achterbahnfahrt. Dabei wird die Historie/das Geschichtliche um Israel sehr gut eingeflochten. Es wurde sehr gut recherchiert. Die vier Hauptprotagonisten sind gut ausgearbeitet und man liest gerne weiter, wie sie sich entwickeln.

    Der Schreibstil ist insgesamt recht flüssig, teilweise fand ich die Bezeichnungen der einzelnen Gruppierungen etwas verworren. (Kleine Empfehlung meinerseits: Namen und Gruppen aufschreiben)

    Wer sich für die Staatsgründung Israels und das Leben dort interessiert, ist bei diesem Buch genau richtig. Eine interessante Liebesgeschichte gibt es dazu.

    Für mich war es ein erschütterndes Bild, was über Israel gemalt wurde. Besonders die Grausamkeit, mit der Menschen übereinander herfallen. Es gibt aber auch solche, die den Juden gut gesonnen sind und ihr Leben einsetzen, um ihnen zu helfen
  • 4/5 Sterne

    Historischer, empfehlenswerter Roman vor dem Hintergrund der Staatsgründung Israels.

    von
    Anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Israel“ hat der Francke Verlag die Serie von der Autorin Bodie Thoene neuaufgelegt. „Der Weg nach Zion“ ist der erste Band in dieser Reihe.

    Die Geschichte beginnt nach einem kurzen Epilog aus dem Jahr 68 n. Chr. im Jahr 1947 und spielt größtenteils in Jerusalem. Es ist die Nacht der Teilung zwischen einem jüdischen und einem arabischen Staat. Doch noch steht das Land unter dem britischen Mandat. Der Leser lernt zunächst Ellie kennen, die als amerikanische Journalistin, hauptsächlich aber als Fotografin alter Artefakte für ihren Onkel, dem Professor für Archäologie arbeitet. Bei dieser Tätigkeit hat sie Mosche kennen- und lieben gelernt. Doch ist Mosche wirklich der Mann, in den sie sich verliebt hat? Da taucht auch noch David auf, von dem sich Ellie in den U.S.A. getrennt hat. Und der ist nicht bereit, so schnell aufzugeben.

    Dieser erste Band ist der Auftakt einer spannenden Serie, die es sich lohnt zu lesen, um auch nur ansatzweise Einblicke und Verständnis in die neuere Geschichte Israels zu bekommen. Die Historie ist hervorragend recherchiert und wirklich sehr interessant zu lesen. Hierbei kommt dem Buch auch zugute, dass die Autorin einen guten Schreibstil hat, der sich leicht lesen lässt. Der Spannungsbogen bleibt allein schon aufgrund des geschichtlichen Aspektes hoch und die Fakten unterbrechen den Lesefluss nicht, sondern fließen gekonnt in die Geschichte mit ein. Aus meiner Sicht hätte sich ein Personenverzeichnis gelohnt, da nicht nur viele Protagonisten auftreten, auch deren Hintergründe (arabisch, jüdisch, christlich) zu behalten sind. Ein weiterer Aspekt ist die Brutalität der Geschichte, die den historischen Tatsachen geschuldet ist. Man begleitet die Personen direkt hinaus aus den Folgen des Zweiten Weltkrieges, die Gefangennahme der Flüchtlinge durch die Briten bis hin zu den Kämpfen infolge der Teilung und die sind brutal und unmenschlich. Was mich aber erschüttert ist die Tatsache, dass das Buch im Jahr 1947 spielt, es aber auch heute noch Kämpfe und Opfer gibt. Durch diese Szenen der Gewalt halte ich das Buch auch eher für Erwachsene geeignet. In der Filmbranche würde man vermutlich eine FSK 16 vergeben und das auch völlig zurecht. In einer Sicht konnte mich die Autorin nicht überzeugen und zwar wenn es um die Beziehungen der vier Hauptprotagonisten geht. Es ist nicht undurchschaubar, aber das Verhalten ist für mich auch nicht wirklich nachvollziehbar. Das mögen andere Leser vielleicht anders sehen.

    Insgesamt gesehen ist „Der Weg nach Zion“ ein historisch interessanter Roman, den ich empfehlen kann.
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