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SCM Verlagsgruppe plant Unternehmensumbau
Damit reagiert sie auf dynamische Veränderungen in der Verlagsbranche und im Mediennutzungsverhalten mit einem umfassenden Umbauprojekt, um zukunftsfähig zu bleiben.
 
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Die SCM Verlagsgruppe, bekannt für hochwertige christliche Publikationen und Medienprodukte, führt eine Neuausrichtung durch, um den wirtschaftlichen Herausforderungen sowie den veränderten Lesegewohnheiten und digitalen Trends zu begegnen. Die damit verbundenen Maßnahmen markieren eine wegweisende Phase in der Geschichte eines der größten christlichen Verlagshäuser in Deutschland. Geschäftsführer Dr. Christian Brenner äußerte sich zuversichtlich zu den geplanten Schritten: „Wir haben konzeptionelle Ansätze, mit denen wir angemessen auf die Anforderungen der modernen Mediengesellschaft reagieren werden. Doch bevor wir diese umsetzen, werden wir unsere verlegerische Tätigkeit zunächst aus wirtschaftlicher Perspektive stabilisieren, um unseren Auftrag auch in einer neuen Phase der Medienarbeit verwirklichen zu können.“

In den vergangenen Jahren verzeichnete die SCM Verlagsgruppe mit ihren drei Standorten Holzgerlingen, Aßlar und Witten ein beachtliches Wachstum. Doch die fehlende Integration von Systemen führte zu Doppelstrukturen und erhöhter Komplexität, Mehrkosten bei Personal und unterschiedliche Prozess- und IT-Landschaften waren die Folge. Im Rahmen des Unternehmensumbaus sollen Synergien genutzt und Kooperationspotenziale ausgeschöpft werden. Dies wird interne Aufwände reduzieren, allerdings auch notwendige und einschneidende Personalmaßnahmen mit sich bringen.

Zum Unternehmensumbau der SCM Verlagsgruppe gehören u.a. Neuausrichtung und Profilschärfung der Verlagsmarken SCM R.Brockhaus, SCM Hänssler, Gerth Medien und adeo Verlag. Im Zuge dessen werden das Buchprogramm und der Non-Book-Bereich reduziert und auf die Veröffentlichung von Kalendern wird ganz verzichtet. Durch die Einschnitte treten die jeweiligen Stärken der Verlagstätigkeiten deutlicher in den Vordergrund. Für die Marken Gerth Medien, adeo und die Zeitschrift Lydia hat sich das Unternehmen ab Oktober 2023 für den neuen Standort Wetzlar im ERF-Medienhaus entschieden, um so die Zusammenarbeit mit vertrauten Medienpartnern zu festigen.

Die erhöhten Energie-, Rohstoff- und Vertriebskosten als Folge des Ukrainekriegs verstärken zusätzlich den Druck auf die klassischen, printorientierten Verlagstätigkeiten. Sie wirken sich in allen Bereichen aus und haben sowohl Folgen für die Verlagsunternehmen als auch für ihre langjährigen Kunden und Partner.
Zudem sind die Veränderungen im Musikbereich immens, insbesondere der drastische Rückgang der CD-Verkäufe zugunsten der digitalen Musikvermarktung. Die Verschiebung in Richtung „digitale Angebote“ auf allen Ebenen stellt viele klassische Angebote infrage.

Dieser veränderten Ausgangslage will die SCM Verlagsgruppe mit dem Umbau begegnen. Sie plant daher den Ausbau der digitalen Präsenz, die Erschließung neuer Vertriebskanäle und intensivere Zusammenarbeit mit Partnern und ausgewählten Verlagen. „Es ist unabdingbar, dass wir als christliche Medienschaffende in dieser Situation stärker zusammenrücken – so lässt sich vielen Herausforderungen gemeinsam begegnen. Nur so können wir sicherstellen, dass Menschen weiterhin Zugang zu für sie wichtigen Inhalten bekommen“, betont Dr. Christian Brenner.
Erfolgsprojekte wie die Serie "The Chosen", die millionenfach gestreamt wurde, oder die Kampagnen von "Weihnachten neu erleben" und „Ostern neu erleben“, deren Produkte mit sechs- bzw. fünfstelligen Auflagen in den Gemeinden wertvolle Impulse gesetzt haben, zeigen die Richtung für die Zukunft auf. So möchte die SCM Verlagsgruppe weiterhin durch wertvolle Inhalte Menschen im deutschsprachigen Raum den christlichen Glauben näherbringen und ihnen ermöglichen, ihren Glauben zu vertiefen.

Die Corona-Pandemie hat den Bedarf an flexibleren Zugangs- und Vertriebswegen aufgezeigt. Daher will die SCM Verlagsgruppe eine bessere Sichtbarkeit in den Angeboten des Buchhandels erreichen. Neue Vertriebsmöglichkeiten wie „Click & Collect“[1] werden geprüft, um christliche Bücher und Produkte in breiterem Umfang in den Buchhandlungen besser verfügbar zu machen.
 
Dr. Christian Brenner hebt noch einmal hervor: „Die Situation fordert uns sehr heraus, sowohl wirtschaftlich als auch personell. Und damit stehen wir in der Verlagswelt nicht allein. Um Aufbrüche wagen und neue Zielgruppen erreichen zu können, bedarf es sowohl neuer guter Ideen als auch kooperativer Ansätze, die die Relevanz unserer Inhalte und der christlichen Botschaft im Alltag erlebbar machen. Dazu müssen wir als Verlagsgruppe dynamischer und auch digitaler agieren. Auch wenn wir zukunftsfähige Ansatzpunkte sehen, so wissen wir, dass die zuvor notwendige Fokussierung ein großer Kraftakt sein wird. Zugleich gilt: Zeit für Veränderungen ist jetzt. Die Chance dazu müssen wir jetzt ergreifen – und das wollen wir auch tun."
 
Der Umbau in der SCM Verlagsgruppe wird schrittweise bis zum Sommer 2024 umgesetzt.
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