Details
Bewertungen
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von gerdys_buecher.reich (Veröffentlicht am 26.08.2025)
Ein Roman vom Feinsten
Wenn wir wieder Schwestern sind
Gertraud Schöpflin hat einen Schreibstil, der einen gefangen nimmt und direkt in die Geschichte hineinzieht, sodass man plötzlich im fernen China steht und zwei Missionsbräute auf ihren Wegen begleitet.
Tief berührend, fesselnd, spannend, ehrlich, ungeschönt und heilsam entfaltet sich die Geschichte von Sofie und ihrer Stiefschwester Grete vor dem Auge des Lesers. Eifersucht, Neid und ein großer Verrat führen zum ultimativen Zerwürfnis, und es scheint, dass keine Heilung der Beziehung mehr möglich ist. Doch Gott kann zerbrochene Herzen wieder zusammensetzen, Schuld vergeben und dazu befähigen, selbst Schuld zu vergeben und den Groll und die Bitterkeit, die diese mit sich bringen, loszulassen.
Wunderbar hat die Autorin gezeigt, dass es für Gott möglich ist, aus allem das Beste zu machen. Auf krummen Lebenslinien gerade zu schreiben, Menschen zu verändern, die tiefe Sehnsucht und das unendliche Loch in der Seele des Menschen zu füllen und Segen aus dem Leid erwachsen zu lassen.
Gertraud Schöpflins Geschichten haben eine Tiefe und Ehrlichkeit im Umgang mit Versagen, als Christ, wie ich sie sonst nur selten in Büchern finden konnte, und gerade das macht sie so nahbar und relevant, da es sich mit unserem Lebensalltag deckt. Wir versagen, machen Fehler, kämpfen mit unseren Gefühlen, wie Neid und Eifersucht, Missgunst etc. Und doch lässt uns Gott nicht fallen, er liebt uns trotzdem und möchte uns helfen, dass wir nicht so bleiben müssen.
Die Charaktere sind vielschichtig angelegt. Jeder einzelne Charakter war bildlich vor meinen Augen. Alle haben sich entwickelt und letztlich ihr wahres Ich gezeigt. Manches war schön, anderes weniger. Und manch einer verbarg viel mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich war.
Historisch war mir die deutsche Kolonialgeschichte in China nicht bekannt, und es war sehr interessant zu lesen und noch beeindruckender, die Fotos am Ende des Buches zu betrachten.
Die zwei Bücher aus Schöpflins Feder gehören für mich zu den besten Romanen, die ich in meiner Bibliothek stehen habe. Und selbst nach Jahren kann ich den größten Teil des Inhalts aus dem ersten Buch wiedergeben. Das schafft mittlerweile nur noch selten ein Buch und muss also was heißen.
Eine große Herzensempfehlung also von mir für dieses Buch!
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von agnes.bookworld (Veröffentlicht am 23.05.2025)
Verrat und Vergebung
In einem wunderbaren und bildreichen Schreibstil wird dem Leser eine fesselnde Geschichte über die Anfänge der Berliner Mission in China erzählt. Man wird völlig in das Jahrhundert und in die Geschichte hineingezogen. Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Den Protagonistinnen Sofie und Grete begegnet man bereits im ersten Band Auf der anderen Seite des Sturmes. Dort sind sie noch Kleinkinder – im aktuellen Buch Wenn wir wieder Schwestern sind sind sie inzwischen erwachsen.
Rebekka erhält einen Brief der Berliner Mission mit der Bitte, Sofie ihre Tochter als Braut für einen jungen Missionar nach China zu entsenden. Doch sie hat zwei Töchter, Grete ist ihre Stieftochter und diese fühlt sich Sofie in vielem unterlegen und eifert ihr ständig nach. Wo immer sie kann, versucht sie, diese auszubooten. Sofie hingegen gibt in vielen Situationen um des Friedens willen nach.
Sofie hat nur wenige Tage bis ein Gesandter der Mission kommen wird um ihre Antwort zu holen. Als sie sich zu einer Entscheidung durch gerungen hat, fährt sie nicht allein nach China. Grete begleitet und dort eskaliert die Rivalität der beiden schließlich vollends …
Gertraud gelingt es auf beeindruckende Weise, die schwesterliche Rivalität darzustellen. Die Gewissensbisse von Grete, den Kampf von Sofie ob sie vergeben soll oder nicht. In den inneren Glaubenskampf, den beide jungen Frauen durchleben, konnte ich mich sehr gut hineinversetzen.
Ich bin von diesem Roman regelrecht verzaubert. Gertraud hat auf wunderbare Weise tiefgreifende Themen hineingewoben – so sehr, dass mir die Worte fehlen.
Es geht um Neid, Zorn und Verbitterung, aber auch um Vergebung, Versöhnung und das Vertrauen in Gott, der unser Leben führt. -
von KleinerVampir (Veröffentlicht am 24.04.2025)
Spannender, vielschichtiger Roman um die Missionsarbeit in China und die Liebe
Buchinhalt:
Berlin um die Jahrhundertwende: die beiden Pfarrerstöchter Sofie und Grete haben kein sonderlich gutes Verhältnis zueinander. Sie sind Stiefschwestern und die berechnende Grete giert nach ellem, was ihre beliebtere Schwester hat – so lange, bis sie es ihr wegnehmen kann. Das war schon immer so und gipfelt darin, dass Grete Sophie den Bräutigam wegschnappt. Denn beide Schwestern sollen über die Missionsgesellschaft zwei als Missionare in China lebende Junggesellen heiraten, die sie als „Bräute auf Bestellung“ ausgesucht haben....
Persönlicher Eindruck:
Wenn wir wieder Schwestern sind ist der zweite Teil auf den Roman Auf der anderen Seite des Sturms, doch inhaltlich haben beide Romane nichts miteinander zu tun, können also solo gelesen werden. Der gemeinsame Nenner wenn man es so will ist die Missionsarbeit, die die Hauptfiguren in einen entlegenen Teil der Welt führt – in diesem Fall China. Um 1900 ist ein Teil Chinas deutsches Pachtgebiet und zahlreiche Missionare verbreiten unter den Chinesen das Wort des Herrn.
Hauptfiguren sind die beiden Halbschwestern Sofie und Grete, wobei beide nicht sonderlich gut miteinander auskommen – Grund dafür ist Gretes oft missgünstiges Wesen, wenn Sofie irgend etwas hat. Grete arbeitet so lange, bis sie es der Schwester abspenstig macht. Sofie ist eher der verzeihende Typ, doch auch sie kommt an ihre Grenzen, als Grete Sofies Verlobten heiratet, während ihre Schwester krank darnieder liegt.
Gut gefallen haben mir auch die beiden Männer, um die es bei den Braut-auf-Bestellung-Sache geht, Johannes und Herrmann. Die Autorin arbeitet die Figuren gekonnt und mit Tiefe aus und auch die Kulisse, vor der die Geschichte spielt, ist detailreich und authentisch.
Schauplatz ist das koloniale China und die Missionsarbeit der Christen dort. Die Missionare haben es alles andere als einfach, denn die Christen werden nicht gerne gesehen und die Verbreitung des Evangeliums ist gefährlich und Christen werden durchaus auch mit dem Tod bedroht, vor allem bekehrte Chinesen, wie die sogenannten „Bibelfrauen“.
Mir hat das Eintauchen in eine mir bis dato völlig fremde Kultur gut gefallen, wobei ich mir gewünscht hätte, dass das chinesische Element noch detailreicher eingebracht worden wäre. Schön sind die beiden Landkarten und die Originalfotos aus der Zeit im Anhang des Buches, um sich den Kontext noch bildhafter vor Augen zu führen.
Die christliche Komponente befasst sich mit Themen wie Nächstenliebe und Vergebung, aber auch der Erkenntnis, dass manche Dinge, die einem im Leben widerfahren und die uns nicht gefallen, in Wahrheit einen tieferen Sinn ergeben und eben doch nach Gottes Plan ablaufen.
Insgesamt ein spannender und mitreißender Romane, der den Leser in eine entlegene Gegend der Welt entführt und Einblick gibt in die Missionsarbeit zur Jahrhundertwende. -
von Wolkenspiel (Veröffentlicht am 14.04.2025)
Vergebung trotz Verrats?
Wie Sofie und Grete zu Stiefschwestern werden erfährt man in Gertraud Schöplins erstem grandiosen Roman „Auf der anderen Seite des Sturms“. In diesem Folgeband geht hauptsächlich um die beiden Stiefschwestern. Grete fühlte sich immer hinter der schönen, selbstbewussten und beliebten Sofie zurückgesetzt. Von Eifersucht geprägt wollte sie immer genau dasselbe haben wie Sofie. Als sich für Sofie die Möglichkeit ergibt als Missionsbraut nach China zu reisen, schließt sich Grete kurzerhand an, da zwei Missionare nach Bräuten angefragt haben. Sofie verliebt sich in das Bild ihres Bräutigams Herrmann, den auch Grete interessanter findet, als den für sie vorgesehenen Johannes. Als auf der langen Schiffsüberfahrt Sofie erkrankt und bei der Ankunft in Quarantäne muss, ergreift Grete ihre Chance. Sie heiratet Herrmann und zieht mit ihm auf die entfernte Missionsstation.
Sofie fühlt sich um ihr Glück betrogen und hadert mit ihrer Situtaion. Voll Bitterkeit entfernt sie sich von der Mission und sucht nach einem alternativen Weg zu ihrem Lebensglück. Wird sie ihr Glück finden? Kann sie ihrer Schwester je vergeben?
Getraud Schöpflin versteht es fesselnd zu schreiben und quasi nebenbei noch die chinesische Kultur nahe zu bringen, sowie die Glaubenskämpfe der einzelnen Personen überzeugend einzuflechten. Das Thema Vergebung zieht sich aus verschiedenen Perspektiven durch die gesamte Geschichte und der christliche Glaube ist im täglichen Leben präsent.
Ein Herzensmensch ist für mich Friedrich, der als Vater immer ein guter und weiser Ratgeber ist.
Diesen Roman muss man einfach lesen. Am besten direkt nach dem genau so genialen Vorgängerband „Auf der anderen Seite des Sturms“.
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von Henrik (Veröffentlicht am 07.04.2025)
Fortsetzung mit Tiefgang
Mit „Wenn wir wieder Schwestern sind“ legt Gertraud Schöpflin die eindrucksvolle Fortsetzung ihres Romans „Auf der anderen Seite des Sturms“ vor – ein historischer Roman voller innerer und äußerer Spannungen, der seine Leserinnen und Leser ins Jahr 1901 mitnimmt, mitten hinein in ein faszinierendes, gleichzeitig herausforderndes Missionsabenteuer.
Wer ist die Autorin?
Gertraud Schöpflin spürt gern Geschichten nach, die das Herz berühren – vor allem jenen aus vergangenen Zeiten. Sie arbeitet als Journalistin und Lehrerin. Mit ihrem Mann und vier Söhnen lebt sie nahe Stuttgart und ist als Referentin für Veranstaltungen unterwegs.
Worum geht’s?
Im Mittelpunkt stehen erneut die Schwestern Sofie und Grete. Als sogenannte „Missionsbräute“ reisen sie per Schiff ins ferne China – eine Reise voller unbekannter Herausforderungen, spannender Begegnungen und tiefer Lebensfragen. Die Schiffsreise selbst ist bereits ein Abenteuer für sich, doch was sie in China erwartet, übersteigt alle Vorstellungen.
Gerade die emotionale Spannung zwischen den Schwestern verleiht dem Roman Tiefe. Eine Erkrankung von Sofie bringt in der ohnehin rivalisierenden Grete dunkle Gedanken hervor – mit schwerwiegenden Folgen. Ist das Band der Schwesternschaft endgültig zerrissen? Und was geschieht, wenn persönliche Wünsche auf Gottes souveränen Plan treffen?
Schöpflin gelingt es, historische Fakten mit lebendigen Charakteren zu einer dichten Atmosphäre zu verweben. Des Weiteren ist der kulturelle Hintergrund Chinas eindrucksvoll eingefangen – man spürt förmlich den Geruch, das Klima, die fremde Umgebung. Gleichzeitig bleibt der Glaube der zentrale rote Faden des Romans: gelebtes Vertrauen, ringendes Gebet und das Ringen um Gottes Willen prägen besonders Sofies Weg.
Wer sollte es lesen?
Dieses Buch richtet sich an Leserinnen und Leser, die christlich geprägte historische Romane mit Tiefgang schätzen. Besonders angesprochen werden Frauen, die sich für Missionsgeschichte und starke weibliche Protagonistinnen interessieren, sowie alle, die Themen wie Vergebung, Berufung und geistliches Wachstum literarisch vertieft erleben möchten. Auch für Buchkreise eignet sich der Roman hervorragend, da er reichlich Gesprächsstoff über Glaube, Kultur und Lebensfragen bietet. Besonders lohnend ist die Lektüre für alle, die bereits den ersten Band Auf der anderen Seite des Sturms kennen und gespannt sind, wie die Geschichte von Sofie und Grete weitergeht.
Was bleibt?
Schöpflin legt einen bewegenden Roman über Schuld und Vergebung, Berufung und inneres Wachstum vor. Besonders eindrücklich ist die geistliche Tiefe des Romans: Wie lebt man Glauben, wenn Gottes Pläne ganz anders verlaufen als die eigenen? Und wie kann Versöhnung möglich werden – mit anderen, mit sich selbst, mit Gott? Für alle, die historische Romane mit geistlichem Tiefgang lieben, ist „Wenn wir wieder Schwestern sind“ ein absolutes Lesehighlight – atmosphärisch dicht, emotional packend und geistlich stärkend. -
von bibliothek.auf.dem.land (Veröffentlicht am 07.04.2025)
Ist Vergebung möglich?
Die bewegende Fortsetzung des Romans "Auf der anderen Seite des Sturms".
Der Leser darf die beiden Schwestern Sofie und Grete im Jahre 1901 begleiten. Sie sind unterwegs nach China, um genau zu sein: als Missionsbräute zu unbekannten Missionaren.
Alleine die Schiffsreise gestaltet sich schon abenteuerlich. Sie lernen die unterschiedlichsten Leute kennen, die ihnen in China noch hilfreich zur Seite stehen werden. Durch die Erkrankung von Sofie reift in der stets eifersüchtigen Grete ein abscheulicher Plan, den sie auch umsetzt. Ist der Verhältnis zwischen den Schwestern jetzt für immer zerstört und ist Grete wirklich glücklich?
Angekommen in China stehen für Sofie turbulente Zeiten an. Immer wieder fragt sie Gott, welchen Weg er mit ihr gehen möchte. Wie kann sie ihn erkennen trotz der ganzen Achterbahnfahrten?
Ihr müsst es einfach selbst lesen und in das Buch eintauchen.
Der Schreibstil der Autorin ist sensationell. Sie fängt die Kultur Chinas so gut ein, dass man denkt, man erlebt es direkt mit. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind glaubhaft und authentisch. Die geschichtliche Seite wird informativ, hochinteressant und kurzweilig mit eingeflochten.
An besten hat mir gefallen, wie der Glaube gelebt wurde. Gebet und Gottvertrauen gehören zum täglichen Leben wie Essen und Trinken.
Besonders herausgearbeitet wurde, dann wenn wir uns etwas wünschen und Gott uns das komplette Gegenteil gibt, es zu großen Segen führen kann.
Ein Meisterwerk! -
von Regina (Veröffentlicht am 05.04.2025)
Gottes Liebe heilt alle Wunden
Der erste Band dieser Reihe hat mir schon sehr gefallen, aber dieser Roman hat mich emotional noch ein Stückchen tiefer berührt. Mehr über die Mission in China zu erfahren, über die Menschen dort und ihre Gebräuche. Auch die Entbehrungen und Gefahren denen sich die Missionare stellen mussten, haben mich tief berührt.
Es war interessant mitzuverfolgen, wie sich die anfängliche Schwesternrivalität mit der Zeit durch die vielen Schwierigkeiten und Prüfungen zu etwas Wundervollem und viel Tieferem entwickelt hat.
Gertraud Schöpflin hat einen einfachen und dennoch packenden Schreibstil. Die Szenarien wurden lebendig und detailreich beschrieben, ich bin nur so durch die Kapitel geflogen.
Durch die verschiedenen Erzählperspektiven bekommt man einen besseren Blickwinkel auf das komplette Geschehen. Besonders fand ich auch die Bibelverse die den einzelnen Kapiteln vorangegangen sind, sehr bereichernd.
Fazit: Genau wie der erste Band ist auch dieses Buch eine Herzensempfehlung. -
von Vanessa (Veröffentlicht am 01.04.2025)
„Gott schreibt auch auf krummen Wegen gerade“
In diesem historischen Liebesroman begleitet man drei Geschwister auf einem Stück ihres Lebensweges. Der Roman schließt an die Geschehnisse von „Auf der anderen Seite des Sturms“ an, lässt sich aber auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die zwei Schwestern Sofie und Grete entschließen sich als Missionsbräute nach China zu gehen. Als Grete allerdings Sofies Verlobten heiratet, kommt es zum großen Bruch zwischen den beiden Schwestern. Außerdem müssen sich beide in China zurechtfinden und ihren Platz dort finden. Sehr gefreut hat es mich, dass es auch einen Erzählstrang zu Jakob, dem großen Bruder der beiden, gibt. Er bleibt in Berlin, muss aber auch hier seinen Platz im Leben finden. Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelvers, der gut zur Handlung passt. So wird man immer wieder auch auf Gottes Wort hingewiesen. Das hat mir sehr gut gefallen. Durch den Verrat und den Bruch zwischen den Schwestern geht es viel um Vergebung und in allem wird deutlich, dass Gott auch das größte Vergehen vergeben kann und möchte, dass wir immer wieder zu ihm umkehren. Der Satz „Gott schreibt auch auf krummen Wegen gerade“, der auch im Buch zitiert wird, fasst die Handlung wunderbar zusammen. Gott nutzt die Fehler der Protagonisten zu seinem Plan und seiner Verherrlichung und macht es gut, auch wenn es nicht danach aussieht. Der Schreibstil ist wundervoll. Die chinesische Landschaft und Kultur sind sehr lebendig beschrieben. Passend dazu gibt es im Anhang auch einige Fotos von der damaligen Zeit. Etwas schade finde ich, dass das es ein Paperback und der Vorgänger ein gebundenes Buch ist, auch wenn die beiden Geschichten nur lose zusammenhängen. Dennoch ist es ein außergewöhnliches Buch mit einem starken Bezug zum Glauben, das ich gerne weiterempfehle.
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von Annislesewelt (Veröffentlicht am 26.03.2025)
Vergebung, auch wenn es schwer fällt
"Wenn wir wieder Schwestern sind" hat mich direkt gepackt und ich war gespannt auf den Verlauf der Geschehnisse und wollte wissen, wie es mit Jakob, Grete und Sofie weitergeht.
In "Auf der anderen Seite des Sturms" konnte man ihre Eltern kennenlernen und durfte hier erleben, wie sich die Familie weiterentwickelt hat und die "Kinder" kennenlernen. Da ist Jakob mit seiner großen Sehnsucht nach einem erfüllten Leben, Sofie und Grete mit ihrer schwesterlichen Verbindung und gleichzeitigen Rivalität und dann die Eltern, die zusammen gewachsen sind, allerdings ist mir Rebekka nicht nur positiv aufgefallen.
Doch gerade dadurch schafft die Autorin es das echte Leben samt seinen Höhen und Tiefen zu beschreiben und mit hineinzunehmen in große Schuld, aber auch in jeden Freudenmoment. Dabei hat sie einen wundervollen, intensiven Schreibstil und berichtet gekonnt vom Alltag in China und Berlin, wobei sie die Charaktere lebendig werden lässt und alle Emotionen, Fragen, Sehnsüchte und Hoffnungen mitreißend und warmherzig in Worte fasst.
Ich bin beeindruckt von dieser besonderen Geschichte und freue mich, dass Themen wie Vergebung und Neuanfänge hier so gut eingearbeitet wurden.
Am Ende des Buches hatte ich Tränen in den Augen und habe es überwältigt zugeschlagen. Getraud Schöpflin ist wieder ein Meisterwerk gelungen, und ich bin begeistert. "Wenn wir wieder Schwestern sind" ist somit ein ganz starkes Buch, das ich von ganzem Herzen empfehle. -
von Sara (Veröffentlicht am 24.03.2025)
„Glaubensvoll, mutig, vergebungsbereit“
Der Nachfolgeroman von Gertraud Schöpflin „Wenn wir wieder Schwestern sind“ handelt von den Kindern aus dem ersten Roman, die nun erwachsen sind. Die Autorin beschreibt insbesondere die Geschichte der beiden ungleichen Stiefschwestern Sofie und Grete, die dem Ruf folgen, nach China zu gehen, um als Missionsbräute dort zu arbeiten und ihr Leben in den Dienst Gottes geben. So grandios das klingt, haben die beiden doch mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen – Eifersucht, Stolz, Rivalität bis hin zu Hass und Unvergebenheit.
Die Autorin schafft es auf wundervolle Weise, diese Schwierigkeiten in die bunte, fremde und atemberaubende Atmosphäre Chinas einzuweben, dass der Leser geradezu mitgerissen wird. Durch die verschiedenen Perspektiven und auch immer wieder den Blick nach Hause ins ferne Deutschland bekommt man die Kämpfe der Figuren und die jeweilige Reaktion darauf hautnah mit.
Die Entwicklung der beiden Schwestern im Roman ist unbeschreiblich wertvoll zu sehen. Sie fangen an, weg von sich selbst und ihren Bedürfnissen hin zu der großen ganzen Geschichte zu blicken, die Gott für sie vorbereitet hat und bei ihm finden sie nicht nur selbst Vergebung, sondern auch die Kraft, anderen zu vergeben, so dass sie in eine große Freiheit und einen tiefen Frieden gelangen, der es ihnen ermöglicht, Gott und den Menschen zu dienen.
Wie auch schon das erste Buch hat mich dieses mitgerissen innerlich bewegt zu Tränen und Lachen und inspiriert, mehr auf Gott als die eigenen Gefühle zu hören. Ich danke der Autorin für dieses großartige Werk und empfehle es von Herzen gerne weiter.
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von Lucy.liest (Veröffentlicht am 24.03.2025)
Vergebung und echter Frieden
1901, zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können, folgen ihren Ruf nach China um dort zwei Missionare zu heiraten. Sie kennen diese Männer nicht, sehen es aber als Gottes Weg für sie. Doch dieser Weg verläuft anders, als sie es sich gedacht haben. Auf der langen Schifffahrt erkrankt Sophie, eine der beiden Schwestern, und kommt immer noch krank in China an. Ihre Schwester Grete, die sie ständig um alles beneidet hat, heiratet den ihrer Schwester zugedachten und sehr viel attraktiveren Mann. Als Sophie von diesem Vertrautensbruch erfährt, ist sie zutiefst verletzt. Können diese beiden Schwestern wieder zueinander finden? Soll Sophie den anderen Mann heiraten, zu dem sie keine Gefühle entwickeln kann?
Parallel dazu wird von ihrem Bruder Jakob in Berlin berichtet. Er ist angehender Arzt, aber unzuverlässig und nimmt das Leben nicht so ernst. Bis es ihn irgendwann alles für die Füße fällt. Kann er die großen Fehler die er begangen hat wieder in Ordnung bringen?
Eine unglaubliche Geschichte, die Gertraud Schöplin hier wieder geschafft hat. Mit Spannung verfolgt man die Geschichte der Geschwister und fragt sich wie ihre Wege wieder zueinander finden sollen. Gott spielt in ihrem Leben eine große Rolle und die merken, wenn man sich auf ihn verlässt, dann kann er Beziehung wieder in Ordnung bringen, Liebe und Vertrauen schenken, wo vorher keine war und man kann mutig Dinge tun, die man sich vorher nicht getraut hätte. Wie auch in vielen biblischen Geschichten segnet Gott es auch hier, obwohl Menschen den für uns vermeintlich „falschen“ Weg gewählt haben. Wie oft habe ich bei diesem Buch gedacht, wäre es doch so gelaufen, wie es am Anfang geplant war, das wäre alles so viel einfacher gewesen.
Ich habe soviel über die Geschichte der deutschen Kolonie in China gelernt (ehrlich gesagt, wusste ich das gar nicht. Danke, @gertraudschoepflin fürs Schließen dieser Wissenslücke) Es ist unglaublich gut, geschichtlich recherchiert und jeder, der solche Romane mag, sollte es lesen. -
von Lese-Reise (Veröffentlicht am 21.03.2025)
Ein wunderschöner und außergewöhnlich gut recherchierter historischer Roman!
Gemeinsam mit zwei Schwestern, die als Missionsbräute ins ferne und weitgehend unbekannte China reisen, taucht man ein in das chinesische Kaiserreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als sie sich in denselben Mann verlieben, bricht eine Rivalität zwischen ihnen aus, die ihre Anfänge schon in der Kindheit genommen hatte, mit dem Gefühl, zu kurz gekommen zu sein. Dies führt zu hinterlistigem Verrat, falschen Entscheidungen und schließlich zum vollständigen Abbruch der Beziehung. Nun muss sich jede alleine durchschlagen in der völlig fremden Kultur und Umgebung. Und nicht nur das, die Rebellen des Boxeraufstandes bringen die Schwestern unmittelbar in Lebensgefahr. Alle Wege scheinen versperrt. Und der Ausgang der Geschichte bleibt bis zur letzten Seite spannend.
Das Buch bewegt auf sehr vielen Ebenen. Zum einen durchlebt man voller Spannung die Konflikte der Charaktere, zum anderen begleitet man sie auf der unendlich langen Seereise, besucht exotische Städte, durchleidet Krankheitsphasen und die Schwierigkeiten bei der kulturellen Anpassung. Ganz nebenbei nimmt Gertraud Schöpflin die Lesenden mit in die damalige Zeit durch den gewählten Sprachstil, die Namensgebungen, die Geschichten am Rande und die politischen Konflikte, mit denen die Personen im Buch verwoben sind. Es ist der Autorin mit diesem Buch gelungen, unfassbar viele historische Informationen zu verarbeiten, ganz ohne ihm dadurch die Spannung zu nehmen. Stattdessen erweckt sie eine besondere Faszination mit der damaligen Zeit.
Und nicht nur das: Das Buch berührt zutiefst beim Lesen. Es handelt von Verrat, von menschlichen Abgründen und von Vergebung, die nicht einfach billig daherkommt. Das Buch wirkt nach. Ein Buch, das unter vielen hervorsticht und von mir eine uneingeschränkte Lese- und Weiterempfehlung bekommt – meine Hochachtung an die Autorin und verdiente fünf Sterne.
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von Cornelia B.- Lesestern (Veröffentlicht am 28.02.2025)
Verschlungene Wege - Gott schreibt auch auf krummen Wegen gerade
"Wenn wir wieder Schwestern sind" ist der neue China- Roman zu Beginn des 20.Jahrhunderts und damit die Fortsetzungsgeschichte der Rebekka von Sassnitz und ihrer Familie,aus der Feder von @gertraudschoepflin
Erscheinen wird er Anfang März @brunnen_giessen
Hauptprotagonistinnen sind diesmal die beiden einundzwanzigjährigen Stiefschwestern Sofie und Grete, die sich durch unterschiedliche Charakterzüge auszeichnen und nicht immer schwesterlich verhalten. Insbesondere Grete fühlt sich zurückgesetzt gegenüber der Zufriedenheit ausstrahlenden und sehr beliebten Sofie.
Nachdem Sofie von der Missionsgesellschaft ausgewählt und angefragt wird nach China zu reisen, um die Frau eines Missionars zu werden, erwacht die alte Rivalität bei Grete.
Als sich die Chance bietet, dass auch sie nach China reisen und einen 2. Missionar heiraten kann, zögert sie nicht lange.
Doch auf der Schiffahrt erkrankt Sofie an Typhus und in ihrem Dämmerzustand werden Entscheidungen getroffen, die Sofies weiteres Leben auf den Kopf stellen...
Mein Leseeindruck:
Der Schreibstil von Gertraud Schöpflin ist genauso wie bei der Vorgängergeschichte " Auf der anderen Seite des Sturms" (@brunnen_giessen )wieder fesselnd und flüssig.
Man taucht in die Geschichte ein und ist gepackt von den Personen und den Geschehnissen. Der Spannungsbogen durchzieht diesen wieder sehr gut historisch recherchierten und glaubensstark- fesselnden Roman.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben, die wechselnden Schauplätze werden bildhaft in Szene gesetzt, sodass ein eindrücklich atmosphärisches Leseerlebnis geschaffen wird, bei dem man die Höhen und Tiefen direkt miterlebt.
Insbesondere bei Sofie habe ich die Achterbahn der Gefühle lesenah gespürt und mitgelitten.
Der Glaube und das Vertrauen in Gottes Wege wird fein gesponnen und leuchtet immer wieder in dieser dramatisch- tragischen Lebens- und Liebesgeschichte geschichte auf.
Den Vorgängerband dazu lege ich euch an euer Leseherz, um auch die anderen Charaktere und Situationen dieses Romans besser einzuordnen. Gerade das Verhalten von Jakob, der ältere und leibliche Bruder Sofies lässt sich mit dem Hintergrund des ersten Romans besser nachvollziehen.
Die Hauptgeschichte selbst,um die beiden Schwestern lässt sich auch ohne Vorkenntnisse mühelos verstehen.
Mein Fazit:
Ein Buch, das in die Tiefe geht und dass ich mit großer Leidenschaft gelesen habe.
Gegenüber dem ersten Teil dieser spannenden Missionsgeschichte empfand ich den mir hier vorliegenden Fortsetzungsband, den ich Dank @brunnen_giessen vorab lesen konnte, nochmal um Längen besser. Gertraud Schöpflin hat hier die bereits hochgelegte Messlatte des Vorgängers noch mal übersprungen.
Absolute Leseempfehlung 5 Sterne plus
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von Kristina (Veröffentlicht am 15.02.2025)
Lesehighlight: spannend, emotional, tiefgründig
Berlin, 1901: die 21-jährige Sofie sucht nach ihren Platz im Leben. Nur zögerlich folgt sie dem Ruf nach China zu reisen und dort einen Missionar zu heiraten. Als unerwartet eine 2. „Missionsbraut“ gesucht wird, meldet sich spontan ihre Schwester Grete und so fahren die beiden jungen Frauen gemeinsam in die deutsche Kolonie Tsingtau, um dort zwei, ihnen unbekannte Männer zu heiraten. Auf der langen Schiffsreise erkrankt Sofie schwer und Grete nutzt die Gelegenheit den Mann zu heiraten, der eigentlich für Sofie bestimmt war. So reist Grete mit Herrmann in die Berge zur Außenstation der Mission, während Sofie, im Herzen voller Groll, in der Stadt Tsingtau bleibt und dort ihren Weg suchen muss. Soll sie den 2. Bräutigam heiraten oder ihr Herz einem andern Mann schenken? Oder führt ihr Weg sie zurück nach Berlin?
„Wenn wir wieder Schwestern sind“ ist der neue Roman von Gertraud Schöpflin und die Fortsetzung von „Auf der anderen Seite des Sturms“. Der 1. Roman erzählte die Geschichte von Rebekka von Sassnitz und dem Berliner Pfarrer Friedrich Hoffmann. Beide sind früh verwitwet und heiraten, um ihren Kindern eine Familie zu geben. Im neuen Roman begleitet der Leser nun die Kinder der Familie. Grete ist die Tochter von Friedrich und Sofie und Jakob sind, die in China geborenen Kinder von Rebekka. Jeder der drei Hauptcharaktere bringt ein „Päckchen“ aus der Vergangenheit mit; sei es die Rebellion bei Jakob, der Versuch es immer allen recht zu machen bei Sofie oder auch Gretes Gefühl ständig zu kurz zu kommen. Während Jakob in Berlin seinen Weg finden muss, ist es für Sofie und Grete ungleich schwieriger, denn sie müssen sich zusätzlich in einer fremden Welt zurecht finden. Vieles ist nicht so wie erhofft und erwartet. Groll und Wut, Unsicherheit und Schuld beschwert ihre Herzen. Wie gut, dass es Christen an ihrer Seite gibt, zb. eine chinesische Bibelfrau, Schwester Käthe im Missionshaus, der Arzt im Lazarett und auch Johannes, der 2. Bräutigam, die ihnen mit Rat und biblischen Weisheiten zur Seite stehen. Wie gut, dass Vergebung möglich ist und Herzen heilen.
Das Cover des Buches ist wunderschön und passt sehr gut zum Inhalt. Über jedem Kapitel steht ein Bibelvers und eine Orts- und Zeitangabe, so dass man immer weiß, wo die Handlung gerade spielt. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und fesselnd. Der Roman hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. So habe gehofft und gebangt, habe mit Sofie und Grete geweint, hätte Jakob und manchmal auch Grete gern geschüttelt, hätte Sofie gern an die Hand genommen, sie getröstet und ermutigt... und am Ende habe ich große Erleichterung gespürt.
Gut recherchiert und sehr interessant waren die Einblicke in die damalige Zeit, in das Leben von Deutschen und Chinesen, in die Missionsarbeit, aber auch in den Stadt- und Eisenbahnbau. Historische Fotos aus der damaligen Zeit belegen dies.
Ich könnte noch vieles zu dem Roman schreiben und habe doch das Gefühl, dass meine Worte dieser großartigen Geschichte nicht gerecht werden. So kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Für mich ist es ein Lesehighlight und verdient klare 5 Sterne. -
von Mareike (Veröffentlicht am 15.02.2025)
Ein historischer Roman über Vertrauen und Vergebung.
Mutig machen sich Grete und Sophie auf nach China um unbekannte Ehemänner zu heiraten. Doch dann geschieht alles anders als geplant! Was sollen sie nun tun? War es ein Fehler, nach China zu reisen, weit entfernt von der eigenen Familie? Und wo steckt Gott eigentlich bei all dem? Hat er nicht gesagt, er hätte einen Plan für unser Leben?
Zuallererst, ein riesiges Lob an die Autorin!! Dieser schöne Roman ist schlüssig, man hat das Gefühl in die Geschichte eintauchen zu können. Auf jeder einzelnen Seite kann man die Mühe und die Zeit erkennen, die Gertraud Schöpflin in die super ausführliche Recherche gesteckt hat! Ganz hinten im Buch befinden sich außerdem Bilder aus China, die helfen, sich Situationen oder Gebäude und auch die Lebensweise besser vorstellen zu können.
Die Geschichte ist aus der Sicht drei verschiedener Geschwister geschrieben, kleinere, jüngere Geschwister tauchen nur am Rand auf. Um die Geschichte verstehen zu können, muss man den ersten Band „Auf der anderen Seite des Sturms“ nicht gelesen haben, es hilft aber zum bessern Verständnis.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelvers und innerhalb der Kapitel kann der Leser (zumindest für mich) neue, spannende Hintergründe zu machen Bibelversen erfahren. Diese sind sehr gut in die Geschichte mit eingeflochten, was mir super gefallen hat.
Dieses wunderschöne Buch handelt über das Vertrauen in Gott, dass er einen Plan hat und keine Fehler macht; über die befreiende Kraft der Versöhnung und es ermutigt uns, auf andere zuzugehen und um Vergebung zu bitten. Ich denke, diese Themen kennt jeder von uns und erlebt sie im Alltag.
Von mir bekommt dieses Buch deshalb völlig verdiente 5 Sterne. -
von ann-marie (Veröffentlicht am 11.02.2025)
Zwei junge Frauen auf der Reise in ein fernes Land und zu sich selbst
In ihrem nun bereits zweiten Roman über das Wirken deutscher Missionare in China Anfang des 20. Jahrhunderts fällt den beiden 21jährigen Schwestern Grete und Sofie eine wichtige Rolle zu. Grete, Tochter des verwitweten Pfarrers Friedrich Hoffmann und Sofie, Tochter der Missionarswitwe Rebekka von Sassnitz wachsen durch die Heirat der beiden Elternteile als Schwestern gemeinsam in einem Pfarrhaushalt auf. Stehen beide vor der Frage, ob und welchen Beruf sie ergreifen möchten, wird Sofie völlig überraschend mit der Frage konfrontiert, nach China zu reisen, um dort einen jungen Mann, der als Missionar tätig ist zu heiraten und gemeinsam mit ihm die Missionarstätigkeit auszuüben. Nur wenig Zeit bleibt für eine Entscheidung, die nicht nur Sofie sehr schwerfällt, sondern bei Grete auch die von Kindheit an vorhandenen Neid- und Eifersuchtsgefühle gegenüber ihrer Schwester neu entfacht. Unerwartet und ungeplant ergibt sich auch für Grete die gleiche Möglichkeit und beide Schwestern reisen gemeinsam nach China.
Dieser Roman hat mich bereits von den ersten Seiten an nicht nur fasziniert, sondern auch direkt angesprochen. Denn mit wirklich leichter Hand verbindet die Autorin die gedankliche Auseinandersetzung der beiden Schwestern mit einem Verrat von Grete und der daraus folgenden tiefen Verletzung von Sofie mit tiefen biblischen Weisheiten, von denen jede durch diese Zeit begleitet wird. Mal mahnend, mal tröstend, aber auch durchaus auch kritisch, finden sich biblische Aussagen, die zart und leise nicht nur Raum finden in den Gedanken und Gefühlen von Sofie und Grete, sondern die man selbst beim Lesen mit erstauntem und dankbarem Herzen aufnimmt und auf sich wirken lässt. Der Beschreibung des Versöhnungsprozesses von Grete und Sofie wird viel Zeit und auch Raum gegeben, er überzeugt und reißt mit durch eine Tiefe, der man sich beim Lesen nicht entziehen kann und deren Wirkung man tief im Inneren selbst spüren kann.
Auch wenn Grete und Sofie die wichtigsten Rollen in diesem Roman zufallen, hat mich auch die Entwicklung von Jakobs, der ältere Bruder von Sofie, in seinen Bann gezogen. Die umfangreiche und zeitintensive missionarische Tätigkeit seiner Eltern und der frühe Tod seines Vaters haben Spuren hinterlassen mit gravierenden Auswirkungen im Erwachsenenalter. Und auch er darf Heilung erleben, auf eine Art und Weise, die mich zunächst hat staunen lassen und für mich überzeugend und glaubwürdig ist.
Neben einem ergreifenden und berührenden, wichtigen und lebensverändernden Lebensabschnitt von zwei jungen Frauen enthält der Roman aber auch sehr interessante und detailreiche Einblicke und Informationen über die Lebensverhältnisse sowohl der chinesischen Bevölkerung als auch in die praktische und tatkräftige Arbeit von Missionaren und deren Familien. In einem Land und zu einer die mir bisher völlig unbekannt war. Und auch die Auswirkungen der deutschen Kolonialzeit in China finden eine wichtige und durchaus kritische Berücksichtigung, die einen hervorragenden Gesamteindruck dieser Zeit ermöglichen.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber auch die beiden händischen Landkarten über die unterschiedlichen Handlungsorte sowie mehrere aufschlussreiche Fotografien mit Alltagssituationen aus der damaligen Zeit, die sich im Romangeschehen beschrieben werden und sich auf den letzten Buchseiten befinden.
Sehr dankbar und tief berührt habe ich diesen Roman innerhalb kurzer Zeit gelesen. Schade nur, dass ich nicht mehr als eine 5-Punkte-Wertung vergeben kann. Dafür aber wähle ich nun ganz bewusst die Auszeichnung „Herzensbuch“ – denn dieses ist es tatsächlich für mich geworden. Wer sich offen und bewusst darauf einlässt … der hört direkt und ganz persönlich die Stimme Gottes!
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