Auf den Flügeln der Zeit (Buch - Gebunden)

Roman

4.5 Sterne

Auf den Flügeln der Zeit (Buch - Gebunden)

Roman

Köln, 1946: Die Zwillinge Rosie und Gerd werden nach Irland gebracht, um den Lebensumständen im Nachkriegsdeutschland zu entkommen. Über 70 Jahre später verspürt Rosie den Wunsch, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, und reist noch einmal nach Deutschland … Ein fesselnder und zu Herzen gehender Roman.

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Köln, 1946: Die siebenjährigen Zwillinge Rosmarie und Gerd Henke werden im Rahmen der „Operation Shamrock“ nach Irland gebracht, um den schwierigen Lebensumständen im Nachkriegsdeutschland zu entkommen. Während Gerd nach drei Jahren wieder zurückkehrt, wird Rosie adoptiert und verbringt den Großteil ihres Lebens auf der Grünen Insel … Mit 80 Jahren verspürt sie den Wunsch, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, und reist noch einmal nach Deutschland. Dort lernt sie die 23-jährige Delia kennen. Gemeinsam machen sich die Frauen auf die Suche nach Gerd, denn Rosie wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren Zwillingsbruder noch
einmal in die Arme zu schließen. Doch ist dieser überhaupt noch am Leben? Ein fesselnder und zu Herzen gehender Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert und ein Stück deutsche Geschichte zu neuem Leben erweckt.

 

Stimmen zum Produkt
  • 5 5
    Leserstimme:
    Dieser Roman macht Lust auf Irland - ich konnte ihn nicht aus der Hand legen! Wie mit dem Thema "Vergangenheitsbewältigung" umgegangen wird, hat mir sehr gut gefallen. Auch ist der Glaube auf sehr wohltuende und ermutigende Weise in die Geschichte eingeflochten.
Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783957347763
  • Auflage: 2. Gesamtauflage (1. Auflage: 12.08.2021)
  • Seitenzahl: 416 S.
  • Maße: 13,5 x 21,5 x 3,5 cm
  • Gewicht: 642g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

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Leseprobe

Bewertungen

  • 4/5 Sterne

    Berührende Geschichte mit historischem Aspekt.

    von
    Ein guter Roman über eine Begebenheit nach dem 2. Weltkrieg von der man nicht so viel weiß. Aber wissen sollte, weil es zeigt wie Menschen im Krieg verfeindeter Völker sich dennoch Gutes tun können und getan haben.
  • 4/5 Sterne

    von
    Wo das Herz zuhause ist
    "Aber ich bin in einem Alter, in dem man mit seinem Leben abschliessen können muss; und dazu kann eben gehören, manche Orte aus der Vergangenheit noch einmal aufzusuchen oder die eine oder andere Erinnerung noch einmal aufleben zu lassen." Buchauszug S. 128
    Inhalt:
    Rosmarie und Gerd Henke, verbringen ihre frühsten Kindheitsjahre, während des 2. Weltkriegs, in Deutschland. Das Spielen in den Trümmern, und der ewige Hunger gehören ebenso zu ihrem Alltag, wie die nächtlichen Bombenangriffe.
    Als der Krieg endlich zu Ende ist, werden die 7-jährigen Zwillinge 1946 im Rahmen der "Operation Shamrock" nach Irland geschickt. Dies um den schlimmen Lebensumständen in Nachkriegsdeutschland zu entkommen. Während Gerd, wie geplant, nach 3 Jahren wieder nach Deutschland zurück kehrt, wird Rosie hingegen von ihren Pflegeeltern adoptiert. Und verbringt danach fast ihr ganzes Leben auf der grünen Insel.
    Doch nun über 70 Jahre später macht sich Rosie zusammen mit ihrer Tochter noch einmal auf den Weg in die alte Heimat. Hofft sie doch endlich Frieden und Antworten auf ihre quälenden Fragen zu finden. Bei ihrem Aufenthalt lernt sie die junge Kellnerin Delia kennen, welche sich überaus für Rosie's Schicksal begeistert. Zusammen machen sich die beiden Frauen auf die Suche nach Gerd. Werden sie ihn aufspüren können oder ist es dafür bereits zu spät?
    Meine Eindrücke:
    Durch das wunderschöne Cover und den ansprechenden Titel des Buches, magisch angezogen, machte ich mich gespannt ans Lesen. Hatte ich doch, bis anhin, noch nie von der Operation Shamrock gehört.
    Die Tatsache, dass die Geschichte im Jahr 2019 startet und der leicht verständliche, flüssige Schreibstil von Frau Morgenroth, ermöglichten mir einen sanften Einstieg. Gleich zu Beginn treffen die beiden Hauptprotagonistinnen Rosie und Delia aufeinander. Rosie mittlerweile 81 Jahre alt, ist eine wunderbare alte Dame die sich einen herrlichen Humor bewahrt hat. Auch Delia 23 Jahre jung war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr echtes ehrliches Interesse an Rosie's Vergangenheit ist rührend. Während sich die beiden immer besser kennen lernen, erfährt auch der Leser Stück für Stück Rosie's Geschichte. Diese Erzählungen wurden jeweils sehr geschickt in die Gegenwartsgeschichte integriert. Beispielsweise durch plötzlich ausgelöste Erinnerungen oder mit Hilfe alter Briefe. Besonders die kindlichen Beschreibungen aus Rosie's Alltag in Köln, sowie die Reise nach Irland und der Aufenthalt in der Kaserne, haben mich tief bewegt. Teils war ich fassungslos, wütend und traurig zugleich. Die Gefühle wurden so authentisch und nachvollziehbar geschildert, dass man einfach mitfühlt und mitleidet. Umso erstaunlicher ist es, dass Rosie nicht verbittert ist oder in Selbstmitleid zu versinken droht. Man kann bei ihr die Verbindung zu ihrem "Beschützer", wie sie Jesus nennt, spüren. Der Glaube fliesst äusserst sanft in die Geschichte mit ein, oft auch in der Schönheit und dem Bestaunen von Gottes Schöpfung. Im Gegenzug zu den aufwühlenden Erinnerungen von Rosie, sorgen die vielen Beschreibungen der wildromantischen Kulisse Irlands für tiefe Entspannung beim Lesen, schaffen aber auch einige Längen.
    Mit Brendan, Deirdre und Mrs. & Mr. Casey hat die Autorin weitere wundervolle Nebencharaktere ausgearbeitet. Sie sind eine echte Bereicherung für die Geschichte und macht diese umso vielschichtiger.
    Frau Morgenroth hat die historischen Begebenheiten herrvorragend recherchiert und grossartig in die Erzählung mit eingebunden. Die Handlung war grundsätzlich sehr interessant, teils richtig spannend, aber in gewissen Bereichen auch etwas absehbar und gezogen. Ein regelrechter Sog, sodass ich unbedingt weiter lesen wollte, erfasste mich erst im letzten Viertel des Buches.
    Mein Fazit:
    Dieses Buch ist wie das Meer: einmal ruhig, einmal aufwühlend, aber immer wunderschön! Dorothea Morgenroth ist eine ergreifende Geschichte über Heimatliebe und Familienschicksale gelungen, die einem definitiv zu Herzen geht. Ein Werk, das ich gerne weiter empfehle und verdiente 4+ Sterne vergebe!
  • 4/5 Sterne

    Wo das Herz zuhause ist

    von
    "Aber ich bin in einem Alter, in dem man mit seinem Leben abschliessen können muss; und dazu kann eben gehören, manche Orte aus der Vergangenheit noch einmal aufzusuchen oder die eine oder andere Erinnerung noch einmal aufleben zu lassen." Buchauszug S. 128

    Inhalt:

    Rosmarie und Gerd Henke, verbringen ihre frühsten Kindheitsjahre, während des 2. Weltkriegs, in Deutschland. Das Spielen in den Trümmern, und der ewige Hunger gehören ebenso zu ihrem Alltag, wie die nächtlichen Bombenangriffe.

    Als der Krieg endlich zu Ende ist, werden die 7-jährigen Zwillinge 1946 im Rahmen der "Operation Shamrock" nach Irland geschickt. Dies um den schlimmen Lebensumständen in Nachkriegsdeutschland zu entkommen. Während Gerd, wie geplant, nach 3 Jahren wieder nach Deutschland zurück kehrt, wird Rosie hingegen von ihren Pflegeeltern adoptiert. Und verbringt danach fast ihr ganzes Leben auf der grünen Insel.

    Doch nun über 70 Jahre später macht sich Rosie zusammen mit ihrer Tochter noch einmal auf den Weg in die alte Heimat. Hofft sie doch endlich Frieden und Antworten auf ihre quälenden Fragen zu finden. Bei ihrem Aufenthalt lernt sie die junge Kellnerin Delia kennen, welche sich überaus für Rosie's Schicksal begeistert. Zusammen machen sich die beiden Frauen auf die Suche nach Gerd. Werden sie ihn aufspüren können oder ist es dafür bereits zu spät?

    Meine Eindrücke:

    Durch das wunderschöne Cover und den ansprechenden Titel des Buches, magisch angezogen, machte ich mich gespannt ans Lesen. Hatte ich doch, bis anhin, noch nie von der Operation Shamrock gehört.

    Die Tatsache, dass die Geschichte im Jahr 2019 startet und der leicht verständliche, flüssige Schreibstil von Frau Morgenroth, ermöglichten mir einen sanften Einstieg. Gleich zu Beginn treffen die beiden Hauptprotagonistinnen Rosie und Delia aufeinander. Rosie mittlerweile 81 Jahre alt, ist eine wunderbare alte Dame die sich einen herrlichen Humor bewahrt hat. Auch Delia 23 Jahre jung war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr echtes ehrliches Interesse an Rosie's Vergangenheit ist rührend. Während sich die beiden immer besser kennen lernen, erfährt auch der Leser Stück für Stück Rosie's Geschichte. Diese Erzählungen wurden jeweils sehr geschickt in die Gegenwartsgeschichte integriert. Beispielsweise durch plötzlich ausgelöste Erinnerungen oder mit Hilfe alter Briefe. Besonders die kindlichen Beschreibungen aus Rosie's Alltag in Köln, sowie die Reise nach Irland und der Aufenthalt in der Kaserne, haben mich tief bewegt. Teils war ich fassungslos, wütend und traurig zugleich. Die Gefühle wurden so authentisch und nachvollziehbar geschildert, dass man einfach mitfühlt und mitleidet. Umso erstaunlicher ist es, dass Rosie nicht verbittert ist oder in Selbstmitleid zu versinken droht. Man kann bei ihr die Verbindung zu ihrem "Beschützer", wie sie Jesus nennt, spüren. Der Glaube fliesst äusserst sanft in die Geschichte mit ein, oft auch in der Schönheit und dem Bestaunen von Gottes Schöpfung. Im Gegenzug zu den aufwühlenden Erinnerungen von Rosie, sorgen die vielen Beschreibungen der wildromantischen Kulisse Irlands für tiefe Entspannung beim Lesen, schaffen aber auch einige Längen.

    Mit Brendan, Deirdre und Mrs. & Mr. Casey hat die Autorin weitere wundervolle Nebencharaktere ausgearbeitet. Sie sind eine echte Bereicherung für die Geschichte und macht diese umso vielschichtiger.

    Frau Morgenroth hat die historischen Begebenheiten herrvorragend recherchiert und grossartig in die Erzählung mit eingebunden. Die Handlung war grundsätzlich sehr interessant, teils richtig spannend, aber in gewissen Bereichen auch etwas absehbar und gezogen. Ein regelrechter Sog, sodass ich unbedingt weiter lesen wollte erfasste mich erst im letzten Viertel des Buches.

    Mein Fazit:

    Dieses Buch ist wie das Meer: einmal ruhig, einmal aufwühlend, aber immer wunderschön! Dorothea Morgenroth ist eine ergreifende Geschichte über Heimatliebe und Familienschicksale gelungen, die einem definitiv zu Herzen geht. Ein Werk, das ich gerne weiter empfehle und verdiente 4+ Sterne vergebe!
  • 5/5 Sterne

    von
    Mit dem Roman "Auf den Flügeln der Zeit " von Dorothea Morgenroth erlebte ich eine spannende, auf Tatsachen beruhende Geschichte, die mich emotional sehr berührte.
    Die Handlung setzt in Köln um das Jahr 1946 ein. In der Stadt leben die große Schwester Erika, sowie die Großmutter der Zwillinge Rosemarie und Gerd Henke.
    Ihre Mutter starb und der Vater befindet sich noch in Kriegsgefangenschaft. Für armen unterernährte Kinder wurde vom irischen Roten Kreuz die humanitäre Hilfe "Operation Shamrock" in's Leben gerufen.
    In diesem Zusammenhang werden die Zwillinge für drei Jahre nach Irland gebracht, um sie vor dem Verhungern zu retten. Allerdings wird Gerd in eine andere Familie als Rosie gegeben, wodurch sich die Lebenswege der beiden Geschwister für sehr lange Zeit trennen. Rosie wird von der irischen Familie Casey adoptiert während Gerd leider nach Deutschland zurück muss.
    Im Alter von achtzig Jahren möchte Rosie nun endlich erfahren was mit ihrem Zwillingsbruder geschehen ist. Sie reist mit ihrer Tochter nach Köln und besucht ihre ehemalige Wohnung in der jetzt Delia wohnt. Eine liebe nette junge Frau die den Fragen der alten Rosie zunächst sehr skeptisch gegenüber steht. Als sie dann jedoch Rosies Geschichte hört, öffnet sich ihr Herz. Delia freundet sich mit Rosie bald an und begleitet sie sogar nach Irland. Dort beginnt sie mit Rosies Enkeln nach Gerd zu suchen. Mit der Zeit zeichnet sich schließlich auch für Delia ein neuer Lebensweg in Irland ab.
    Die Geschichte wird in zwei Zeitschienen erzählt; der Gegenwart und Vergangenheit. Vor allem die Vergangenheit war für die Kinder nicht leicht. Die irische Bevölkerung konnte den deutschen Kindern durch die Gräuel der Kriegsjahre keine Sympathie entgegen bringen und so spürte Rosie so manches Mal in der Schule auch die Ablehnung ihrer Mitschüler.
    Besonders eindrucksvoll gelang der Autorin die malerische Beschreibung der irischen Landschaft. Auch der lockere, sehr gut verständliche und sehr flüssige Erzählstil ist hervorragend für die entspannende Lektüre nach einem arbeitsreichen Tag geeignet.
    Aspekte des christlichen Glaubens, der Hoffnung und des Vertrauens ist schlüssig und einfühlsam in die Story eingewoben.
    Der Roman "Auf den Flügeln der Zeit" ist eine außergewöhnlich berührende historische Erzählung die einer spannenden wahren Begebenheit in Romanform eine großartige Bühne bietet. Dieses eindrucksvolle Werk ist daher eine sehr empfehlenswerte Lektüre, die sowohl emotional als auch sprachlich auf ganzer Linie überzeugt.
    Einen herzlichen Dank an Gerth Medien für den sehr interessanten Roman.
  • 4/5 Sterne

    von
    Buchinhalt:
    Köln 1946: der Alltag der Henke-Kinder ist geprägt von Bombenangriffen, Zerstörung und Kriegstrauma. Die Mutter tot, der Vater in Russland – die drei Kinder leben bei ihrer Oma, die sie mehr schlecht als recht über die Runden bringt. Mit der „Operation Shamrock“ werden die siebenjährigen Zwillinge Rosie und Gerd schließlich per Kindertransport nach Irland geschickt, um dort einige Zeit bei Gastfamilien leben und zur Ruhe kommen zu können. Trotz allem Bemühen, das zu verhindern, werden Rosie und Gerd schließlich getrennt.
    Über 70 Jahre später kommt die inzwischen 80jährige Rosie noch einmal nach Köln, auf den Spuren ihrer Kindheitserinnerungen. Sie ist auf der Suche nach ihrem damals verschwundenen Zwillingsbruder – doch wo soll sie ihn suchen?
    Persönlicher Eindruck:
    Auf zwei Zeitlinien breitet Autorin Morgenroth einen berührenden und emotional mitreißenden Roman vor ihrer Leserschaft aus, der mir mehr als einmal Tränen in die Augen trieb. Die Geschichte der beiden Zwillinge und ihrer kleinen Familie im Köln der Kriegszeit ist authentisch und steht beispielhaft für so viele Familien, in denen der Vater im Krieg, in Gefangenschaft oder gar vermisst und Hoffnung oder Perspektive ein rares Gut waren.
    So geht es hier auch Rosie und Gerd, deren Erinnerung nur noch eine kriegszerstörte Heimat kennt. Es nimmt nicht Wunder, wie begeistert und hoffnungsfroh die Kinder die Schulspeisung annehmen, die das irische Rote Kreuz schließlich anbietet: zweifelsfrei der Beginn einer Odyssee, die das Leben der beiden Kinder total umkrempelt. Mit der „Operation Shamrock“ schickt man sie nach Irland. Der Plan: nach einigen Monaten in einer Gastfamilie kehren sie zurück in die Heimat. Doch Rosie und Gerd bleiben in Irland – jedoch getrennt voneinander. Und obwohl die Sehnsucht mehr als groß ist, sollte das Wiedersehen erst über 70 Jahre später stattfinden.
    Der Schreibstil und die Bildgewalt der Erzählung sind überzeugend und authentisch. Mir gefiel vor allem der Vergangenheitsteil, dieser war abwechslungsreich, spannend und mitreißend.
    Der Gegenwartsteil konnte mich nicht ganz so abholen. Während sich auf weiten Strecken die Suche von Lia nach Gerd mehr oder minder zog und nichts wirklich spektakuläres ereignete, fand ich Lias Verhalten nicht wirklich authentisch. Lia gehört heute die Wohnung in Köln, die damals im Krieg das Zuhause der Henkes war. Schön und gut. Aber wie sie als vollkommen Fremde sich sofort in die Familie von Rosie hineinzeckt und sich dort breit macht, das fand ich nicht realistisch. Es erschien mir beim Lesen an manchen Stellen schon fast wie ein krankhafter Zug, wie sehr Lia sich in die völlig fremde Familie hineinkniet, als wäre es ihre eigene, und es diese nicht die Bohne stört. Nein, Rosies Angehörige empfinden das Ganze völlig normal – und genau das ist eben nicht authentisch.
    Einen zweiten Kritikpunkt habe ich bei Rosie als Kind. Zuerst hält sie es vor Trennungsschmerz kaum aus, mag ihrem Bruder nicht vom Hemdzipfel weichen. Nach der Eingewöhnung in ihre Gastfamilie will sie plötzlich von dieser sogar adoptiert werden und bricht von heute auf Morgen alle Brücken nach zu Hause vollkommen ab. Sie verlernt innerhalb kürzester Zeit die deutsche Sprache komplett und versteht binnen Wochen nicht mal mehr die Briefe von daheim. Genau das kann ich weder nachvollziehen noch glauben: so schnell vergisst eine Siebenjährige nicht, zumal es ihr daheim emotional gesehen nicht schlecht ging.
    Trotz dieser beiden Kritikpunkte habe ich das Buch sehr genossen und empfand den christlichen Aspekt als sehr angenehm und dezent in die Geschichte eingeflochten. Rosies Bild von Jesus als gutem Hirten, der sich besonders auch um Kinder kümmert und der dadurch auch Rosies persönlicher Beschützer wird, hat mir gut gefallen und ich fand auch den Schluss (wenn auch recht reibungslos letztendlich) bewegend und intensiv.
    Fazit: Ein empfehlenswerter Roman der zu Herzen geht und dem Leser das Schicksal tausender Kriegskinder plastisch vor Augen führt. Eine klare Leseempfehlung!
  • 4/5 Sterne

    Kinder der Operation Shamrock

    von
    Das Buch „Auf den Flügeln der Zeit“ handelt von Rosmarie, die im Rahmen der „Operation Shamrock“ nach Irland gebracht wurden, um der schwierigen Situation in Deutschland im Jahre 1946 zu entkommen.

    Die humanitäre Hilfskation des irischen Roten Kreuzes in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg diente dazu, Kriegswaisen und Kinder in ähnlichen Notsituationen nach Irland zu bringen und dort für maximal drei Jahre in einer Familie unterzubringen.

    Rosies Zwillingsbruder Gerd kommt in eine andere Familie als sie und so trennen sich in diesem Moment ihre Wege. Siebzig Jahre später reist Rosie zurück nach Deutschland und trifft dort auf Delia, eine 23-jährige Frau, die in ihrer damaligen Wohnung nun ein Zuhause gefunden hat. Rosies größter Wunsch ist es, ihre Familie wiederzusehen, zumindest ihren Zwillingsbruder. Jedoch weiß sie nicht einmal, ob er überhaupt noch lebt.

    Die Geschichte wird aus jeweils Delias und Rosies Sicht erzählt, sowie auf mehreren Zeitebenen. Der Wechsel zwischen den Erzählsträngen ist flüssig.

    Die Protagonisten haben mir gut gefallen, ebenso der wunderbare bildhafte Schreibstil. Die detailreichen Beschreibungen der Orte und Landschaften Irlands waren definitiv eine Bereicherung für diese Geschichte. Das Thema „Glaube und Gott“ wird wunderbar in die Geschichte eingeflochten.

    Was mir persönlich nicht so gefallen hat war, dass viele Probleme sich binnen kürzester Zeit ganz einfach gelöst haben und andere Szenen etwas langatmig waren und sich gezogen haben.

    Nichtsdestotrotz ist „Auf den Flügeln der Zeit“ eine sehr spannende und fesselnde Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und einfach zu Herzen geht.
  • 5/5 Sterne

    von
    In dem Buch "Auf den Flügeln der Zeit" geht es um ein Zwillingspärchen, die in der Nachkriegszeit im Rahmen der „Operation Shamrock“ nach Irland kommen. Dort sollen sie für eine gewisse Zeit „aufgepäppelt“ und danach wieder nach Hause geschickt werden.
    Unglücklicherweise werden die beiden Kinder getrennt. Der Junge findet Aufnahme bei einem Fischer; das Mädchen, sie heißt Rosie, kommt in eine Lehrerfamilie in Dublin.
    Nach 2 oder 3 Jahren kehrt der Junge nach Deutschland zurück, während Rosie von ihren Pflegeeltern adoptiert wird.
    Leider verlieren sich die beiden Geschwister, die früher ein Herz und eine Seele waren, völlig aus den Augen.
    Doch als alte Frau wünscht sich Rosie sehnlichst, noch einmal Kontakt zu ihrem Bruder zu bekommen, wenn er denn noch lebt. Mit Hilfe einer jungen Deutschen begibt sie sich auf Spurensuche …
    Eine wunderbar erzählte Geschichte: liebenswerte Charaktere, glaubhafte Handlung, gefühlvoll, ohne kitschig zu sein. Klare Leseempfehlung!
  • 5/5 Sterne

    Eine ergreifende, wahre Geschichte wunderbar in eine Romanform umgesetzt. Sehr empfehlenswert!

    von
    Mit ihrem neuen Roman „Auf den Flügeln der Zeit“ greift die Autorin Dorothea Morgenroth ein historisches Thema auf, das aus dem Gedächtnis vieler Menschen verschwunden ist. Es handelt sich um die „Operation Shamrock“, eine humanitäre Hilfsaktion des Irischen Roten Kreuzes in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Kriegswaisen und Kinder in ähnlichen Notsituationen wurden nach Irland gebracht und dort für maximal drei Jahre in einer Familie aufgenommen.

    Auch die Zwillinge Rosmarie und Gerd Henke befinden sich in so einer Notsituation. Ihre Mutter starb bei einem Angriff auf Köln und ihr Vater befindet sich im Jahr 1946 noch in russischer Kriegsgefangenschaft. Lediglich ihre kränkelnde Großmutter und die ältere Schwester Erika können sich mehr schlecht als recht um die beiden kümmern. So kommen die beiden mit einem der ersten Transporte nach Irland und werden zu ihrem Entsetzen getrennt in verschiedenen Familien untergebracht. Der Kontakt zueinander und zur Ursprungsfamilie geht verloren. Siebzig Jahre später versucht Rosie, die in Irland geblieben ist, ihre Familie und insbesondere ihren Bruder Gerd wiederzufinden. Wird sie es mit Hilfe der jungen Deutschen Delia schaffen oder ist es längst für ein Wiedersehen zu spät?

    Auch ich muss gestehen, dass ich vor diesem Buch noch nichts von der „Operation Shamrock“ gehört habe und somit auch historisch sehr an dem Thema des Romans interessiert war. Inzwischen habe ich einiges nachgelesen und bin begeistert, wie hervorragend die Autorin das Thema recherchiert und überaus gelungen in ihrem Buch verarbeitet hat. Dabei schreibt sie in einem gut lesbaren Stil und erzählt die Geschichte von Rosie und Gerd spannend und fesselnd. Da auch ein wenig Romantik in der Erzählung nicht fehlt, ist es für mich ein Buch für entspannte Stunden, das einem gleichzeitig einen kleinen Teil deutsch/irischer Geschichte vermittelt. Persönlich empfinde ich der Glauben der Hauptperson Rosie ansprechend dargestellt, wie auch die Charaktere der Protagonisten liebevoll und wahrhaftig aufgebaut werden. Wie ich es schon aus anderen Büchern der Autorin kenne, beeindruckt auch hier wieder die bildhafte Darstellung der wundervollen irischen Landschaften. Man sieht die Seen und Berge buchstäblich vor sich. Somit ist dieser Roman aus vielen Aspekten ein großartiges Buch, das ich gerne weiterempfehle.
  • 4/5 Sterne

    von
    Die Zeit bewegt sich in eine Richtung, die Erinnerung in eine andere. William Gibson
    Delia staunt nicht schlecht, als vor ihrer Wohnungstür eine alte Dame steht und um Einlass bittet. Sie möchte zu gerne noch einmal die Wohnung sehen, in der sie einst aufgewachsen ist, bevor sie mit ihrem Zwillingsbruder nach Irland gebracht wurde, um den widrigen Umständen im Nachkriegsdeutschland zu entfliehen. Als Rosie dann nach und nach von ihrem Bruder Gerd erzählt, wird der dringliche Wunsch, ihn nach mehr als 70 Jahren wieder in die Arme schließen zu können, immer lauter. Es beginnt eine Suche, die mit vielen Erinnerungen verknüpft ist und das Rad der Zeit zurückdreht, als Deutschland in Trümmern liegt...
    Dorothea Morgenroth hat "Mit den Flügeln der Zeit" eine Familiengeschichte für ihre Leser zugänglich gemacht, die auf wahren Begebenheiten beruht und ein Stück deutscher Geschichte beinhaltet.
    In Nachwort erwähnt sie, dass ihr während des Schreibens plötzlich die Bilder des zerbombten Köln vor Augen stehen, die Bombennächte mit all ihren Schrecken und der Angst lebendig werden und die Personen aus den Zeitzeugenberichten ein Gesicht bekommen und zu greifbaren Persönlichkeiten werden. Und genau so ergeht es den Lesenden, denn die ausdrucksstarke Schreibweise der Autorin lässt eben jene Bilder derart deutlich aus den Seiten steigen, dass man sich mit Rosie und Gerd inmitten der Trümmern und dem Staub wiederfindet und die große Not am eigenen Leib erfährt.
    Der Wechsel zwischen den Erzählsträngen ist flüssig und man gleitet aus den grauen Bildern von einst hinüber in die faszinierende Landschaft Irlands, sieht die raue Schönheit des Landes und wird ein Teil von Rosie Familie.
    Während Rosies Erinnerungen dafür sorgen, dass alte Wunden aufreißen, die irgendwie ein Leben lang nicht wirklich verheilt sind , gerät die Suche nach Gerd in der Gegenwart manchmal ein wenig langatmig. Es fehlt ein wenig die Spannung, um die Lesenden an die Seiten zu fesseln, damit die Neugier auf das, was noch kommt, kontinuierlich erhalten bleibt. Auch lösen sich Probleme recht schnell, fast im Handumdrehen, und es erscheint so, als wäre das Leben in Irland ein Kinderspiel.
    Ich mag die einzelnen Charaktere sehr, denn sie dürfen hier Schwächen und Stärken ausleben, aber manchmal entgleiten sie mir beim Lesen, weil alles einfach zu glatt geht.
    Ansonsten eine sehr gelungener Einblick in ein Familienschicksal, das mit Gottvertrauen und dem Glauben, das alles gut wird, ein schönes Ende findet.
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